Page 65 - Spielfeld_Mai_2021
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Das Ziel ist klar umrissen – der Klassenerhalt und damit die erneute Qualifikation für die eingleisige Zweite Liga. „Die Situation ist sehr
herausfordernd. Ich bin froh, wenn wir die Spielzeit trotz aller Widrigkeiten erfolgreich beenden“, sagt Siegfried Becker. „Das ist die jüngste Mannschaft, die ich hier bisher trainiert habe. Sie hat einen Altersdurchschnitt, der vielleicht bei 17 oder 18 liegt. Wir haben meines Wissens das jüngste Team der Liga“, sagt Becker. Dass der U20-Cheftrainer die Saison 2020/21 als große Herausforderung einstuft, liegt aber nicht nur an der fehlenden Zweitliga-Erfahrung seiner Spielerinnen.
erneut mit der Ungewissheit verbunden war, wann und ob der Spielbetrieb fortgesetzt werden kann. Das war für alle nicht leicht, auch wenn wir fast durchgängig unter den Hygienevorgaben weiter trainieren konnten“, schildert Becker. „Aber selbst das beste Training kann die Spiele nicht ersetzen, denn das ist ja das, wofür die Spielerinnen so hart arbeiten.“
Mit viel Engagement schafften es die Trainerinnen und Trainer der U20 aber, die junge Mannschaft bei Laune zu halten. Sogar Jürgen Ehrmann, bis vorigen Sommer Chef-Coach bei den Bundesliga-Frauen und
Als Reaktion auf die abge-
brochene Spielzeit 2019/20
wurde die – erst 2018 ge-
gründete – eingleisige
2. Frauen-Bundesliga
wieder in eine Süd- und
eine Nord-Staffel mit je neun Teams aufgeteilt. Da es 2019/2020 keine Absteiger gab, zugleich aber vier Aufsteiger aus den Regionalligen, erhöhte sich das Teilnehmerfeld von 14 auf 18 Teams: zu viele für die Austragung im eingleisigen Spielmodus, der aber für die nächste Saison wieder angestrebt wird. So ergibt sich, dass nun die drei letzten Klubs jeder Staffel zum Saisonende direkt absteigen, die jeweils sechstplatzier- ten Klubs bestreiten eine Relegation gegeneinander. „Das Ziel war also von Anfang an klar: Am Ende auf einem der vorderen fünf Plätze landen“, so Becker. „Diese Konstellation mit den wenigen Begegnungen und vielen Absteigern kann schnell gefährlich werden, wenn es mal nicht so gut läuft.“
Die Saison der U20 startete sehr spät, erst Anfang Oktober bestritten die Hoffenheimerinnen ihr erstes Liga-Spiel nach fast siebenmonatiger Pause. Die Vorbereitung zog sich lange hin. „Irgendwann haben wir aufgehört zu zählen. Wir haben für die ersten zwei Punktspiele rund 40 Trainingseinheiten absolviert. Das ist wirklich extrem“, sagt Becker. Nach zwei Partien aber war Schluss – die Corona-Pandemie ließ keinen Spielbetrieb mehr zu. Es folgte eine Pause von 152 Tagen, denn der im Herbst ausgerufene Lockdown erzwang eine Unterbrechung, die sich wie eine Ewigkeit anfühlte. „Es war ja schon die zweite riesige Pause, die
mittlerweile als Sportlicher Leiter tätig, sprang helfend ein, um im Training die bestmöglichen Rahmen- bedingungen zu schaffen, als Co-Trainer Rüdiger Stober krankheitsbedingt aussteigen musste. „Immer
wieder wurde die Fortsetzung der Saison angepeilt, jedes Mal musste der Beginn aber wieder nach hinten verlegt werden“, hadert Becker mit dem langen Hin und Her. Am 20. März war es dann aber endlich soweit: Die beiden Staffeln der 2. Frauen-Bundesliga starte- ten zurück in den Spielbetrieb und die U20 bestritt ihr drittes Saisonspiel (3:3 gegen Ingolstadt). Es folgten drei weitere Partien ohne Sieg. „Die Spiele sind alle wahnsinnig eng, Kleinigkeiten entscheiden“, so Becker. Die Sorgen, nach der Hinrunde tief in die Abstiegsregionen zu rutschen, wurden dann aber durch zwei Siege deutlich verringert.
„Aber selbst das beste Training kann die Spiele nicht ersetzen, denn das ist ja das, wofür die Spielerinnen so hart arbeiten.“
 

















































































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