Page 32 - Spielfeld_Mai_2021
P. 32

32
Eine solche Karriere hatte er nicht erwartet, als er als kleiner Junge dem BSV Freiberg beitrat. „Meine Mama wollte nicht mehr, dass ich hinter dem Haus bolze und steckte mich in den Verein. So ging meine Reise los“, erinnert er sich. Einige Jahre später wurde sein Talent bei einem großen Hallenturnier in Dresden entdeckt. 1998 wechselte er zu Dynamo Dresden, mit 15 kam er dort ins Fußball-Internat. Dort machte er eine für Torhüter ungewöhnliche Erfahrung. „In der B-Jugend-Bundesliga bin ich einige Zeit Stürmer gewesen, weil ich mir den kleinen Finger gebrochen hatte. Ich habe dann einige Tore gemacht und zum Beispiel auch gegen René Adler getroffen“, erzählt Pentke. „Dann aber musste ich wieder ins Tor zurück und da bin ich halt geblieben. Aber ich bin mir echt sicher, dass ich auch ein guter Stürmer geworden wäre.“
Ins Tor gestellt wurde er von seinem ersten Trainer in Freiberg, „weil ich immer den weitesten Schuss hatte“. Damals waren noch möglichst lange Abstöße und Abschläge gefragt, den spielerisch anspruchs- volleren Passaufbau von hinten raus lernte Pentke erst später. Vieles habe sich seit dem Beginn der 2000er Jahre verändert, sagt der TSG-Schlussmann, besonders auch die jungen Spieler. „Sie sind nicht mehr so, wie wir früher waren, als wir die Älteren um Rat gefragt haben. Heute müssen wir eher auf die Jugend zugehen als andersherum“, sagt der „Oldie“ des TSG-Teams. „Ich sehe mich nicht in der Rolle der Vaterfigur, aber ich glaube, man muss die Jungs manchmal ein bisschen mit der harten Hand anfassen. Tipps gebe ich ihnen immer gern, denn ich will ja auch, dass sie besser werden“, erklärt Pentke und lobt Luca Philipp, den 20 Jahre alten dritten TSG-Keeper: „Luca hat einen echten
Sprung im vergangenen Jahr gemacht. Ich traue ihm viel zu.“
Mindestens bis zum 30. Juni 2022 wird Philipp Pentke dem Profi- kader der TSG Hoffenheim noch angehören, nachdem sein Vertrag
Anfang Dezember um ein Jahr verlängert wurde. Dass im Som- mer des nächsten Jahres mit dann 37 Jahren Schluss sein soll, möchte sich der Goalie nicht vorstellen. „Erstens fühle ich mich im Moment nicht wie 36 und zweitens liebe ich meinen Sport. Ich will ihn so lang wie möglich machen“, sagt Pentke und fügt lachend hinzu: „Gianluigi Buffon war schon immer mein Vorbild.“ Und der Italiener
ist mit 43 noch immer aktiv.
  Cooler Modeschöpfer
Philipp Pentke versucht sich ein zweites berufliches Standbein neben dem Profifußball zu schaffen. „Ich habe jetzt mein Business gestartet und schaue mal, wie es da läuft“, sagt der Torwart. Er hat ein eigenes Label für Kleidung gegründet. „PP1“, seine Ini- tialen plus die Nummer seiner früheren Torwart-Trikots, heißt das Unternehmen, das stylische Hoodies, Sweatpants und T-Shirts produziert und anbietet. Es ist der zweite Business-Anlauf für Pentke. „Beim ersten Mal hat es nicht so funktioniert. Aber die Nachfrage war so groß. Nun habe ich alles neu struk-
turiert, ein eigenes professionelles Team engagiert und das Label geändert. Anfang April waren wir mit dem Online-Shop startklar“, erklärt Pentke.
Mehr Infos unter www.pp1-team.com
 PROFIS























































































   30   31   32   33   34