Page 45 - Spielfeld_April_2021
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Inwieweit hat die TSG Hoffenheim einen Anteil an Deinem sportlichen Aufstieg?
„Ich habe von der TSG alle Möglichkeiten bekom- men, die man braucht, um erfolgreich zu werden. Die Trainingsbedingungen sind einfach top, mit der Mannschaft, aber auch mit der Option, ständig Ein- zeltraining zu machen. So kann ich auch jede Woche ein Athletiktraining absolvieren und das sogar als individuelle Einheit. Ich habe mich bei der TSG auch taktisch enorm entwickeln können. Durch unsere ständigen Video-Analysen und die Traineranspra- chen habe ich hier Prinzipien gelernt, die ich vorher gar nicht kannte. Wenn man aus der zweiten Liga kommt, hat man so etwas noch nie gehört und vorher in den Jungen-Teams ohnehin nicht. Wir sind eine Mannschaft, die in dieser Beziehung sowieso sehr weit ist. Ich finde, wir sind wirklich topgeschult. Davon habe ich sehr profitiert.“
Du hast in der Zeit sogar den Sprung zur National- spielerin geschafft.
„Das war auch enorm. 2018 bin ich das erste Mal von Horst Hrubesch für die Nationalmannschaft nominiert worden. Als ich zur TSG kam, war ein Bundesligaspiel noch etwas ganz Besonderes und jetzt sind sie schon normal geworden. Was in den vergangenen vier Jahren passiert ist, war wirklich extrem. Ich bin Bundesligaspielerin, Nationalspielerin und habe meinen Bachelor in Wirtschaftsmathematik an der Uni Mannheim gemacht.“
Inzwischen hast Du elf Länderspiele bestritten. Welche Ziele hast Du Dir in und mit der DFB-Aus- wahl gesetzt?
„Ich habe im vergangenen Jahr sehr viele Einsätze bekommen, die Hälfte der Spiele absolviert. Auch in den ersten beiden Spielen dieses Jahres stand ich in der Startelf. Mein Ziel ist es, mich peu à peu zur Stammspielerin zu entwickeln. Aber das ist sehr schwierig, denn es sind viele Topspielerinnen dabei, die eine große individuelle Klasse haben. Ich muss mich bei jedem Lehrgang mit den Topspielerinnen Deutschlands messen und will mich auch in dem Kreis etablieren.“
Ohne die Bedeutung der Bundesliga herunterzustu- fen, ist die Nationalmannschaft ja auch deswegen etwas Besonderes, weil sie auch vor sehr viel mehr Zuschauern spielt. Wie empfindest Du den Unterschied?
„Alleine das Drumherum bei der Nationalmannschaft ist schon was anderes. Das Team hinter dem Team ist enorm, top Plätze, top Trainingsbedingungen und natürlich auch immer eine ganz andere Kulis- se bei den Länderspielen als in der Bundesliga. In Hoffenheim hatten wir, vor Corona, zumeist so um die 1.000 Zuschauer. Wenn man dann, wie bei un- serem 2:1-Sieg gegen England, in Wembley vor 80.000 spielt, ist das natürlich was komplett anderes.“
Ich habe von der TSG alle Möglichkeiten bekommen, die man braucht, um erfolgreich zu werden.
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       Auch als Torschützin erfolgreich: Lena Lattwein wird von ihren Teamkolleginnen nach einem Treffer gegen Bayer 04 Leverkusen geherzt.






















































































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