Page 17 - Spielfeld_April_2021
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Gemeinsam aus der Jugend zu den Profis
Seit der U17 spielen Marco John und Maximilian Beier gemeinsam bei der TSG Hoffenheim. In den vergangenen Monaten schafften beide den Sprung zu den Profis. Über die Jahre hat sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft entwickelt. „Dass wir schon gemeinsam auf dem Platz gestanden haben, ist ein unglaubliches Gefühl. Wir haben in der Jugend viel miteinander erlebt und freuen uns extrem, wenn der andere ein Erfolgserlebnis hat“, sagt John. Im Dezember bereitete John den Treffer des gebürtigen Brandenburgers zum 3:0 gegen KAA Gent vor: „Vor zwei Jahren hätten wir uns das noch nicht vorstellen können. Viel schöner hatte es nicht laufen können. Ich hoffe noch auf viele weitere Momente, die wir zusammen erleben.“
Gemeinsamer Traum: Maximilian Beier (links) und Marco John (vorne) schafften zusammen den Sprung von der TSG-Akademie zu den Profis.
Hast Du Dich mit der Position angefreundet oder siehst Du Dich langfristig eher im Zentrum?
„Es ist natürlich so, dass ich mich im Zentrum einfach absolut wohl fühle und es zehn Jahre lang gespielt habe. Aber ich will dem Team helfen, da ist es mir egal, auf welcher Position ich zukünftig spiele. Vor allem als junger Spieler nehme ich natürlich jede Partie mit, egal ob im Mittelfeldzentrum oder auf der linken Außenbahn.“
Als gelernter zentraler Mittelfeldspieler war Dein Vorbild in der Kindheit aber vermutlich kein linker Außenbahnspieler... „Stimmt, aber als Linksfuß guckt man da natürlich vor allem auf Lionel Messi. Wen ich noch sehr gut finde, ist Kevin de Bruyne. Ich schaue ihm einfach sehr gern zu. Seine Bewe- gungen, wie er sich im Raum aufhält, wie und was er für Entscheidungen trifft – das ist schon sehr stark.“
Wann hast Du es denn selbst gemerkt und Dir gesagt: Ich könnte es bis in die Bundesliga schaffen.
„Natürlich war es immer ein Traum von mir. Aber ich habe lange einfach nur Fußball gespielt, weil es richtig viel Spaß gemacht hat und habe mir keinen Kopf gemacht. Das erste Mal, dass es richtig ernst wurde, war, als ich statt in der U16 direkt in der U17 mitgespielt und keinen Unterschied gespürt habe. Dann fängt es an, dass du mal denkst: ‚Okay, wie ist es, wenn du mit zwei, drei Jahre älteren Jungs spielst oder wie ist es, wenn du mit Männern auf dem Platz stehst? Ab diesem Zeitpunkt ist der Gedanke gereift: Das könnte etwas werden als Profi.“
Du bist in Bad Friedrichshall bei Heilbronn geboren, mit elf Jahren zur TSG gekommen und hier zum Bundesliga-Profi geworden. Macht es das nochmal besonders?
„Es ist für mich das Schönste, was passieren konnte. Ich komme aus der Gegend, habe hier seit dem Kinderperspektivteam bei der TSG alle Jugendmannschaften durchlaufen und bin nun oben angekommen. Natürlich liegt es daran, dass ich die Leistung gebracht habe, aber man muss auch immer die Möglichkeit bekommen. Dementsprechend bin ich dem Verein schon sehr, sehr dankbar. Die Tür ist aufgegangen, und ich bin halt durchgegangen.“
Du hast nun Deinen Profi-Vertrag bis zum Jahr 2024 unter- schrieben, wirst bald mehr als ein Jahrzehnt bei der TSG sein. „Wenn man abends im Bett liegt und sich zurückerinnert, dann denkt man schon mal: ‚das war jetzt schon ein langer Weg.‘ Aber am nächsten Morgen heißt es wieder auf dem Platz Leistung zu zeigen. Da bringt es mir nichts, dass ich schon ewig hier im Klub bin, sondern da zählt nur die Leistung in der Gegenwart. Da gibt es keinen Vorteil für regionale Spieler.“
Dann mal Hand aufs Herz: Warst Du denn schon in Deiner Kindheit TSG-Fan?
„Ich fand Hoffenheim tatsächlich schon als kleiner Junge irgendwie cool. Meine Familie bestand früher eigentlich nur aus Stuttgart-Fans, aber mittlerweile drücken sie natürlich der TSG die Daumen. Bevor ich ins Kinderperspektivteam der TSG gekommen bin, hatte ich die Wahl zwischen Stuttgart und Hoffenheim. Es war dann eigentlich so ein Bauchgefühl. Mittlerweile weiß ich, dass es die absolut richtige Entschei- dung war.“
    



















































































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