Page 50 - Spielfeld_Maerz_2021
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 Hoffen auf Bewegung
Am 13. März jährt sich der erste Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie, der auch den Breitensport in voller Härte traf. Auch die TSG Hoffenheim mit allen ihren Mitgliedern muss mit dem Stillstand leben.
 E ines ist Barbara Bender nach diesen vergangenem zwölf Monaten besonders wichtig: „Wir haben alle unsere Übungsleiter und Angestellten durchgängig weiter
beschäftigt und weiterbezahlt“, sagt die Kaufmännische Leiterin des TSG 1899 Hoffenheim e.V. Denn diesen knapp 40 Breitensport­Trainern und Ehrenamtlichen gebührt die größtmögliche Solidarität. Immerhin: Die Zuschüsse von DFB und Badischen Sportbund wurden auf der Basis der im Jahr 2019 geleisteten Übungsleiter­Stunden weiter gewährt.
Ein komplettes Jahr Corona­Pandemie hat selbstverständlich auch im Breitensport­Sektor der TSG ihre Spuren hinterlassen. Am – welch‘ groteske Fügung – Freitag, den 13. März 2020, war der erste, bundesweite Lockdown verhängt worden. An jenem Tag traten flächendeckende und tiefgreifende Schlie­ ßungen und Beschränkungen in Kraft.
Rund 440 aktive Mitglieder im Breitensport, von den Turner­ innen bis zu den Senioren, werden gemeinhin von der TSG in Bewegung gesetzt. Insgesamt 11 Turngruppen sowie je ein Lauf­ und Walkingtreff waren ebenso davon betroffen wie die Breitensport­Kicker von den Bambini bis zu den Alten Herren. Einzig für die Leistungsmannschaften, von der U23 bis runter zur U12, gibt es eine Ausnahmegenehmigung des Landes Baden­Württemberg, teils zum regulären Spielbetrieb (U23, Frauen), zumeist aber nur
für einen eingeschränkten Trainingsbetrieb ohne Wettbewerb.
„Gerade für unsere Senioren ist diese Situation sehr schwer“, sagt Anne Vormwald, die bei der TSG für die Mitgliederverwaltung zuständig ist.
Seit nunmehr einem Jahr haben die älteren Mitglieder, viele jenseits der 70, keine Möglichkeit zum kollektiven Sport mehr. „Ihnen fehlt die Bewegung ebenso wie die Gemeinschaft. Sie haben aufgrund der Gesamtlage ja ohnehin nur ein reduzier­ tes Sozialleben; und in dieser Altersklasse gibt es auch kein Zoom­Training.“ Der Verein als soziale Gruppe – er fehlt. Das können die teils bei den Fußball­Teams wie auch den Turngruppen angebotenen digitalen Trainingseinheiten nur in Teilen kompensieren.
Auch die Mitgliederentwicklung der TSG, die zum Stichtag 1. Januar 2021 rund 10.300 Mitglieder zählte, wird durch die Corona­Pandemie beeinflusst. Bei etwa 4% dürfte das vorläufige Mitglieder­Minus zum 30. Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahr liegen. Die Gründe sind, wie das Leben, sehr individuell: „Herzzerreißende Briefe“ habe sie erhalten, schildert Anne Vormwald; Austrittsschreiben von Menschen, die sich den Mitgliedsbeitrag aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation nicht mehr leisten können. Auf der anderen Seite aber steht die erfreuliche Nachricht: Die TSG konnte zugleich auch Eintritte verzeichnen, von Menschen, die sich explizit auch vom gleichermaßen regionalen wie gesellschaftlichen Engagement des Klubs durch Hilfsfonds und der Initiative „TSG hilft“ angesprochen fühlen.
Allerdings müssen auch diese Neumitglieder aufgrund der Beschränkungen angesichts der Corona­Pandemie auf etwas warten – einen Termin für die jährliche Mitgliederver­ sammlung. Allerdings soll die Veranstaltung, nicht zuletzt auch aufgrund der Altersstruktur der stimmberechtigten Mitglieder, wenn möglich in Präsenz und nicht digital aus­ getragen werden.
Barbara Bender, Kaufmännische Leiterin des TSG 1899 Hoffenheim e.V.
  Hintergrund Foto erstellt von starline – de.freepik.com
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