Page 87 - Spielfeld_Februar_2021
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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 Stammspieler pausieren lassen, sprechen sie oft von Belastungsteuerung“, sagt Dr. Sascha Härtel, Leiter der Leistungsdiagnostik bei der TSG Hoffenheim. Sportwissenschaftler und -mediziner verstehen darunter eine Leistungsoptimierung, die durch eine geplante Anpassung körperlicher Trainingsbelas- tungen erzielt wird – anders ausgedrückt: Durch ein systematisches Training soll der Sportler sich stetig weiterentwickeln und leistungsfähiger wer- den. „Für Radsportler oder Marathonläufer zum Beispiel ist das einfacher zu planen, weil sie auf zwei oder drei Saisonhöhepunkte hinarbeiten und im Training die Belastung kontinuierlich steigern, um ihr Leistungsoptimum bei den ausgewählten Wettkämpfen bringen zu können“, sagt Härtel. „Für Ballsportler ist das komplizierter, da sie nicht zwei, drei bestimmte Zeitpunkte für ihre Top-Performance anstreben können, sondern durchgehend auf einem hohen Niveau spielen müssen.“ Das Training zu strukturieren und einen Leistungsaufbau zu er- zielen, ist viel schwieriger, „weil einem immer die Wettkämpfe in die Quere kommen“, wie es Härtel salopp ausdrückt. „Dann wird die Belastungssteue-
rung schnell nur noch darauf reduziert, das richtige Maß zwischen Belastung und Erholung zu finden.“
WELCHE FAKTOREN GIBT ES?
Die Belastung besteht zudem aus verschiedenen Faktoren: Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer sind bei allen Spielern in unterschiedlichem Maß ausgeprägt. Bei der TSG Hoffenheim wissen die Trainer durch die Arbeit des Leistungsdiagnostik-Teams mit den Sport- wissenschaftlern Dr. Härtel und Prof. Jan Mayer genau, welche Grundlagen jeder Spieler besitzt. Der eine hat eine gute Grundausdauer und läuft deswegen auch in den Schlussphasen der Spiele noch wie der be- rühmte Duracell-Hase. Der andere agiert wie ein schnelles Rennpferd, ist ein guter Sprinter, muss aber schwer kämpfen, wenn zum Ende einer Partie hin die letzten Körner abgerufen werden müssen. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen der Profis müs- sen auch für ein optimales Training berücksichtigt werden. „Das richtige Maß zu finden, um einerseits durch Training die Leistung zu optimieren und ande- rerseits Verletzungen durch Überbelastung zu ver- meiden, ist eine Gratwanderung“, sagt Härtel.
                 Die DIN-Norm zur Belastung
In Deutschland gibt es DIN-Normen, bekannt unter anderem durch das DIN A4-Blatt. Mit A4 wird die Größe definiert, aber das Deutsche Institut für Normung (DIN) setzt Standards auf sehr vielen Feldern des Lebens. So gibt es tatsächlich auch eine DIN-Norm für Belastung und Beanspruchung, die das Kürzel EN ISO 10075 trägt.
Die daran gekoppelte Definition: „Psychische Belastung ist die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken. Psychische Beanspruchung ist die unmittelbare (nicht langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen Ressourcen und der individuellen Bewältigungsstrategien.“
                        SPIELTAG
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