Page 77 - Spielfeld_Februar_2021
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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Selbstverständlich hat sich auch die TSG Hoffenheim im Rahmen ihres Heimspiels gegen den 1. FC Köln deutlich positioniert und engagiert. So trug beispielsweise Kapitän Oliver Baumann als sicht- bares Zeichen der Solidarität eine Spielführerbinde in Regenbogenfarben, Videobotschaften wurden in den sozialen Kanälen platziert, auf den Banden der PreZero Arena warb die TSG für das wichtige Thema Toleranz und sexuelle Vielfalt.
Auch Kellmann und sein mvd schaffen mit diver- sen Aktionen Sichtbarkeit. So beteiligen sie sich jedes Jahr am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai sowie dem Christopher Street Day in Mannheim. „Das ist ja häufig ein Platttreten von Klischees mit Transen, Leder, viel Getue und Gehabe. Wir sind da immer
die Normalen und fokussieren uns auf den Sport.“ Eigentlich waren dieses Jahr zum 25-jährigen Be- stehen des mvd auch zahlreiche Jubiläumsaktionen geplant, aufgrund der Corona-Pandemie mussten sie zunächst abgesagt werden. Am 10. Juli soll der „Come-together-Cup“ erstmals in Mannheim ausgetragen werden – ein Freizeitfußball-Turnier mit dutzenden Teams und dem Ziel einer auf Dauer selbstverständlichen Integration und Inklusion von Minderheiten im Sport. Das Motto: „Gemeinsamer geht’s nicht! Gegeneinander Fußball spielen, mit- einander reden und zusammen feiern“.
Der mvd schreibt sich das in anderen Worten auf seine Regenbogen-Fahnen: „Vereint zu sportlicher Vielfalt“, lautet der Leitspruch des Vereins. Nur eine Gesellschaft, in der jede Form der geschlechtlichen Vielfalt anerkannt und gleichgestellt ist, sei eine erstrebenswerte Gesellschaft, findet Kellmann. „Wir alle müssen einfach ein gegenseitiges Verständnis entwickeln. Den Anderen ganz entspannt so zu neh- men, wie er ist. Wo ist das Problem, wenn einer aus der Reihe tanzt, schrullig ist oder wie wir – einfach eine bunte Truppe?“
 Erinnerungstag im deutschen Fußball
Am 27. Januar 2021 jährte sich zum 76. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Kon- zentrationslager Auschwitz durch die Rote Armee befreit wurden. Anlässlich des Erinne- rungstages erinnert auch die Fußballfamilie jedes Jahr daran, dass Menschen aus ihren Reihen von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Dieses Jahr wurde besonders der Menschen gedacht, die auf- grund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität als „Abartige und Homosexuelle“ stigmatisiert und brutal verfolgt wurden. Weit über 10.000 Menschen verschleppten die Nationalsozialist laut der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fuß- ball“ in die Konzentrationslager.
Die Initiative wurde 2004 in der KZ-Gedenk- stätte Dachau ins Leben gerufen, der Erinne- rungstag wird inzwischen ligenübergreifend von zahlreichen Klubs aktiv unterstützt und mit Aktionen begleitet. In diesem Bündnis engagieren sich neben Faninitiativen, -projek- ten und einem breiten zivilgesellschaftlichen Verbund auch DFL, DFB, die DFB-Landes- verbände, DOSB und Makkabi Deutschland.
Weitere Infos unter
www.niewieder.info
 Farbe bekennen: Auch die TSG (hier Torwart Oliver Baumann) unterstützte den Erinnerungstag im deutschen Fußball mit diversen Aktionen beim Spiel gegen den 1. FC Köln.
 






















































































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