Page 58 - Spielfeld_Februar_2021
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Die Beförderung
Zu Saisonbeginn schaffte Matthias Cuntz einen Drei-Stufen-Aufstieg. Von der U16 stieg er als Co-Trainer in die U23 der TSG Hoffenheim auf. Mit der Beförderung des 30-Jährigen im Sommer zum Assistenz-Trainer der mittlerweile von Kai Herdling gecoachten Regionalliga-Mannschaft wurde auch nach außen dokumentiert: Die TSG hat ein weiteres Trainer-Talent in ihren Reihen.
Den Tag, an dem sich eine berufliche Zukunft für ihn bei der TSG Hoffenheim abzeichnete, hat Matthias Cuntz noch in guter Erinnerung. „Von Dirk Mack kam der
Anruf, ob ich mir vorstellen könnte, dass ich als Co-Trainer bei der U16 anfangen wolle – als Assistent von Kai Herdling, dem die Cheftrainer-Rolle übertragen werden sollte“, erzählt Cuntz: „Nach einem Treffen hat auch Kai mich angerufen und gesagt, dass er sich das gut vorstellen könne mit mir zusam- men. So habe ich dann eine großartige Chance erhalten.“ 28 Jahre alt war Cuntz, als er die TSG-Stelle am 1. Juli 2018 antrat, genau ein Jahr nach einem vorzeitigen, von zu vielen Verletzungen hervorgerufenen Karriere-Ende als langjäh- riger Stammspieler in der Regionalliga Südwest und einer vorherigen Spieler-Laufbahn beim Karlsruher SC. „Dass ich nach zehn Profijahren so schnell Trainer werden konnte, finde ich noch immer einfach traumhaft“, sagt Cuntz und kommt im Gespräch über seine Arbeit regelrecht ins Schwärmen. Die Bestätigung, dass er seinen Job außerordentlich macht, erhielt er im vorigen Sommer. Dominik Drobisch, Leiter der TSG-Akademie, beförderte ihn von der U16 zum Co-Trainer der U23.
„Der Wechsel hat mich unheimlich gefreut, weil er eine Bestätigung war, dass ich saubere Arbeit leiste und immer Gas gegeben habe. Es war ein großer Sprung. Ich mache
diese Aufgabe nun mit der gleichen Freude wie mit den Jungs von der U16“, sagt Cuntz. Und in die jungen Spieler bei „Hoffe zwo“, von denen viele auf den Sprung in den Bun- desliga-Kader hoffen, kann er sich gut hineinfühlen. Der gebürtige Karlsruher spielte in den Junioren-Bundesligen der U17 und U19 für den KSC, rückte als 18-Jähriger in den Profikader auf, ehe er 2012 für ein Jahr nach Österreich zum Bundesligisten SCR Altach wechselte. „Ich glaube, ich weiß, wie die Spieler ticken, die ihren Profi-Traum leben. Ich habe einen guten Draht zu den Jungs“, erklärt er. Nicht nur das prädestiniert ihn, im Hoffenheimer „Farmteam“ zu arbeiten. Da er für Eintracht Trier (2013/14) und SV Elversberg (2014- 17), mit der er zwei Mal in der Relegation knapp den Aufstieg in die 3. Liga verpasste, spielte, „kenne ich die Regionalliga in- und auswendig“. Und sein enges Verhältnis zu seinem sechs Jahre älteren Chef Kai Herdling ist ausgezeichnet. „Wir verstehen uns blind“, sagt Cuntz. Seit Anfang Oktober ist er mit Herdling wiedervereint. Zuerst agierte er bei der U23 als Assistent von Marco Wildersinn, bis dieser nach sieben Spieltagen von Herdling abgelöst wurde.
„Matze ist ein sehr guter Co-Trainer, der mir ein Komplett- paket anbietet. Das heißt, neben der fachlichen Kompetenz, mit der er sich täglich einbringt, kann ich ihm zu 100 Prozent vertrauen und mich darauf verlassen, dass Dinge, die be-
    Emotionales Duo: Matthias Cuntz (l.) jubelt mit Kai Herdling über einen Erfolg ihres Teams.
VEREIN

























































































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