Page 17 - Spielfeld_Februar_2021
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  „Die TSG ist mein erster Ansprechpartner“
Der Vertrag von Florian Grillitsch bei der TSG Hof- fenheim läuft noch bis zum 30. Juni 2022. Gedanken über seine Zukunft hat sich der Österreicher bislang kaum gemacht: „Ich hatte gar keinen Kopf darüber nachzudenken, bis mir Alex (Alexander Rosen; d. Red.) vor ein paar Wochen gesagt hat: ‚Wir sprechen jetzt bald mal über deinen Vertrag.‘ Wir werden sicher Gespräche führen und dann schauen, was für beide Seiten am sinnvollsten ist.“ Allerdings betont der Mittelfeldspieler auch: „Ich fühle mich richtig wohl in Hoffenheim und bin deshalb auch schon vier Jahre hier. Die TSG ist mein erster Ansprechpart- ner. Deshalb mache ich mir da noch gar nicht viele Gedanken und bin ganz entspannt.“
 Kämpferisch wie technisch begabt: Florian Grillitsch
SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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viele Chancen rausspielen. Man hat zuletzt gesehen, dass wir auch mal etwas tiefer gestanden sind und den Gegner haben kommen lassen. Dann haben wir halt vorne mit Ihlas (Bebou, d. Red.) zum Beispiel einen sehr schnellen Spieler für das Umschalten. Es ist auch ein wenig der Situation geschuldet, vorher nicht so viele Spiele gewonnen zu haben. Das macht auch was mit den Köpfen der Spieler. Dann schaust du einfach, dass man mal gut verteidigt. Es ist nun einmal einfacher, Zweikämpfe zu gewinnen, gut zu stehen, alles wegzuverteidigen.“
Aber es geht bisweilen auch zu Lasten der Attraktivität.
„Das ist für Außenstehende vielleicht nicht ganz so schön, sich das anzuschauen, aber ich finde eine solche Bewertung zugleich auch schwierig, wenn man die Situation nicht selbst erlebt hat. Als Außen- stehender ist es schwer zu verstehen. Da denkt man sich: ‚Ach, die haben so gut Fußball gespielt. Wo ist das hin?‘ Ja, einerseits stimmt es, aber wenn du in so einer Situation bist, ist es nicht ganz so einfach. Da kannst du eben nicht voller Selbstbewusstsein ein Offensivfeuerwerk abfackeln, sondern musst dich da auf die Basics besinnen und wieder die Grundlage legen. Dann kommt das andere, die Chancen, der schöne Fußball, so ein bisschen von allein.“
Was ist denn in dieser Spielzeit noch drin?
„Natürlich haben wir uns vor der Saison Ziele gesetzt, aber Einflüsse wie Corona und so viele Verletzun- gen kann man natürlich nicht mit einberechnen. Ich glaube, es wäre jetzt fehl am Platz, wenn wir
sagen würden: ‚Wir wollen über die Bundesliga jetzt unbedingt wieder einen internationalen Platz erreichen.‘ Klar wollen wir es, wir haben auch die Qualität dafür in der Mannschaft, aber die Ausbeute in der Hinrunde lässt diesen Satz momentan einfach nicht zu.“
Wie sehr freust Du Dich gerade deshalb auf die Abwechslung, die K.o.-Phase in der UEFA Europa League?
„Internationale Spiele sind schon etwas sehr Beson- deres, auch wenn es schwierige Spiele waren jetzt schon in der Gruppe. Wir haben die Gruppenphase sehr souverän überstanden und jetzt kommen die K.o.-Duelle. In nur 180 Minuten kannst du da immer eine Runde weiterkommen. In der Europa League weit zu kommen, ist eine Riesenchance. Gegen Molde sind wir sicher der Favorit. Das wollen wir zeigen und auch ganz klar ins Achtelfinale kommen.“
Lugt man da schon zu den anderen Partien des Wett- bewerbs, guckt welche Top-Klubs noch dabei sind? „Im Endeffekt wollen wir weiterkommen. Wenn du die Europa League gewinnen willst, musst du jeden schlagen – ein Klassiker! Aber jetzt freuen wir uns, dass wir gegen Molde spielen und da als Favorit reingehen können. Natürlich ist es auch schön, wenn man gegen große Klubs spielt, Gegner wie AS Rom, Arsenal oder Benfica Lissabon hat. Man will sich immer mit den Besten messen. Aber wir können es nur beeinflussen, in dem wir die nächste Runde erreichen. Deswegen: Wir nehmen es, wie es kommt. Und jetzt kommt Molde.“
  




















































































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