Page 52 - Spielfeld_Januar_2021
P. 52

52
  I rgendwann wird sogar das Ohrläppchen bei Dennis Geiger und Ermin Bičakčić und den anderen TSG-Profis zum wichtigsten Körperteil. Mitarbeiter
aus dem Team von Dr. Sascha Härtel pieken ihnen ins Ohr, um jeweils 20 Mikroliter Blut abzuzapfen. Die Pro- ben dienen zur Bestimmung der Laktatkonzentrationen bei definierten Laufgeschwindigkeiten, die Hinweise über den Ausdauer-Zustand geben. Später am Tag ergeben Sprint- und Ausdauer-Test ein erstes untrügerisches Bild über das Leistungsniveau. So weit, so gut: Entsprechende Tests bei der deutschen Nationalmannschaft vor den Trainingslagern zu den großen Turnieren stellen die Medien gern als sport- medizinische Großtat dar. Dabei sind sie mittlerweile seit Jahrzehnten Standard in der Bundesliga.
Auch bei der TSG Hoffenheim wird, beim Trainings- auftakt im Sommer und nach der Winterpause der Fitness-Stand akribisch überprüft. Aber die TSG hat ein Testsystem etabliert und evaluiert, das weit darüber hinaus geht. „Wir sind in der Leistungs- diagnostik einer der innovativsten Klubs Europas“, sagt TSG-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich.
„Wir haben ein Gesamtsystem entwickelt, in dem es nicht nur um den Körper des Sportlers geht, sondern auch um psychologische und kognitive Komponenten. Dafür arbeiten Trainer, Athletiktrainer, Sportwissen- schaftler wie Sascha Härtel und unser Sportpsychologe Jan Mayer, Physiotherapeuten, Ernährungsberater und Mediziner koordiniert zusammen.“
Der Test-Marathon der TSG dient natürlich einer exakten Zielsetzung. „Ziel ist es, dass Stärken-/ Schwächenprofil eines jeden Einzelnen zu analysieren, um die Maßnahmen zu ermitteln, mit denen sie zum Leistungshöhepunkt geführt werden können“, sagt Dr. Sascha Härtel. Und dafür wird an den TSG-Stand- orten in Zuzenhausen und Hoffenheim weit über das hinausgegangen, was in den meisten anderen Klubs praktiziert wird. Härtel, Mayer und TSG-Reha-Chef Bernd Steinhoff untersuchen drei Felder: a) die physische, also körperliche Leistungsfähigkeit der
Spieler, b) ihre psychisch/kognitiven Vor- aussetzungen und c) werden funktionelle Werte erhoben. Dafür muss eine Fülle von Beweglichkeits-, Stabilitäts- und Sprung-
   Elias Prosic aus der U17 beim einem Test der Sprunghöhe aus dem Stand. (Im Hintergrund Eren Akgeyik).
 VEREIN


























































































   50   51   52   53   54