Page 42 - Spielfeld_Januar_2021
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  Entspanntes Kommentatoren-Duo in der PreZero Arena: Rebekka Allgaier und Markus Schulze
Denn auch für die Reporter ist es seltsam, ihre Hörfunk-Arbeit in leeren Arenen auszuüben. „Es fühlt sich komisch an, einen Torschrei in die Länge zu ziehen, wenn es sonst fast komplett ruhig im Stadion ist. Die Emotionen lassen sich mit den Fans einfach besser übertragen. Vor allem für mich, weil ich während des Spiels eher emotional bin“, sagt Allgaier. Emotional und mit der blau-weißen-Fanbrille auf, aber immer fair. Das ist den vier Kommentatoren wichtig. Sie wollen nicht über den Schiedsrichter herziehen, sondern immer professionell bleiben. „So haben wir es als Blindenreporter gelernt und wollen das so fortführen. Das hat mit Respekt zu tun“, sagt Schulze.
Ein wichtiger Punkt für Kommentatoren: die richtige Aussprache der Spielernamen. Damit die Reporter nicht komplett aufgeschmissen sind, bekommen sie von der DFL vor jeder Saison eine Audio-Datei zugeschickt, in der die Profis selbst ihren Namen aussprechen. So klärte zuletzt auch TSG-Profi Ryan Sessegnon auf, wie er richtig ausgesprochen wird. „Als Ermin Bičakčić noch in Braunschweig gespielt hat, hatte ich bei dem Spiel zwischen der TSG und Eintracht mehrfach Probleme seinen Na- men auszusprechen. Als dann klar war, dass Ermin nach Hoffenheim wechselt, mussten wir als Team erstmal lachen. Es war zum Glück nur in dem einen Spiel ein Zungendreher für mich, seitdem hatte ich aber auch viele Partien zum Üben“, sagt Rebekka Allgaier lächelnd.
Damit das Team für solche Fälle gewappnet ist, bereiten sich die Kommentatoren sechs bis acht Stunden pro Partie vor. Ein enormer Zeitaufwand in der aktuellen Saison. Fast durchgehend absolvierte die TSG bis Weihnachten ihre Spiele im Drei-Ta- ges-Rhythmus. Im Jahr 2021 wird es kaum besser. Stressige Wochen, die das Kommentatoren-Team gerne in Kauf nimmt, um den Fans zu Hause ein Stück Stadionerlebnis zu vermitteln.
Sonntagabend, 21 Uhr. Die TSG Hoffenheim hat soeben 1:4 bei Bayer 04 Leverkusen verloren. Rebekka Allgaier befindet sich noch in der Loge in der PreZero Arena und verabschiedet sich von ihren Kollegen. Sie hat kaum Zeit, sich zu ärgern. Es muss weitergehen. Denn das nächste Spiel wartet schon auf die 38-Jährige
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