Page 32 - Spielfeld_Januar_2021
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   Melayro Bogarde im Trikot seines Heimatklubs Feyenoord Rotterdam
„Es macht mich immer noch stolz, dass wir damals so weit in der Youth League gekommen sind. Vor allem für mich persönlich war das eine tolle Erfahrung nach meinem Wechsel, ich hätte damals ja noch für die U17 spielen können.“
Der Auszug aus dem Elternhaus mit 16 Jahren, die Um- stellung auf ein fremdes Land und ein neuer Fußballklub, all‘ das bereitete Bogarde zunächst Schwierigkeiten: „Die ersten drei Monate waren wirklich nicht einfach für mich. Dann habe ich mich aber daran gewöhnt und alles ist mir leichter gefallen. Geholfen hat mir auch, dass meine Eltern mich regelmäßig besucht haben.“ Um sich den Kopf über die ungewohnte Situation zu zerbrechen, blieb dem jungen Niederländer ohnehin keine Zeit. Gleich nach seiner Ankunft in der TSG-Akademie in der Sinsheimer Straße absolvierte er eine Halbserie bei der U17. Dort bestach er mit heraus- ragenden Leistungen, weshalb ihn Trainer Marcel Rapp umgehend in die U19 beförderte. Ein gelungener Schachzug, wie sich herausstellen sollte. Zusammen mit dem Hoffen- heimer Nachwuchs sorgte er für den historischen Einzug einer deutschen Mannschaft ins Halbfinale der UEFA Youth League. „Es macht mich immer noch stolz, dass wir damals so weit gekommen sind. Vor allem für mich persönlich war das eine tolle Erfahrung nach meinem Wechsel, ich hätte damals ja noch für die U17 spielen können.“
Der Erfolg auf internationalem Parkett liegt dem Neffen von Champions-League-Sieger Winston Bogarde. Unmittelbar nach dem Finalturnier der Youth League in der Schweiz reiste er mit der niederländischen U17-Nationalmannschaft zur Europameisterschaft. In Irland fügte Bogarde seiner noch jungen Erfolgsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzu: Ohne eine Minute auf dem Feld zu verpassen, führte er den Oranje-Nachwuchs als Abwehrchef zum Titel. Die anschlie- ßende Berufung in das All-Star-Team des Turniers krönte eine besondere Erfahrung: „Es war eines meiner besten Turniere als Fußballer bislang. Wir haben große Namen auf dem Weg zum Titel geschlagen – Spanien, Italien, England und Deutschland.“
Dass Bogarde bereits als Teenager eine vielversprechende Profi-Karriere anstrebt, ist angesichts seines familiären Umfelds nicht ungewöhnlich. Bereits sein Vater war ein ambitionierter Fußballer, Bruder Lamare ist ebenfalls auf dem Weg zum Profi – der 16-Jährige spielt aktuell in der U18 vom Premier-League-Klub Aston Villa. „Wir telefonieren regelmäßig miteinander und motivieren uns gegenseitig. Das haben wir bereits als Kinder gemacht, damals noch zusammen auf dem Fußballplatz.“
Unangefochten bleiben jedoch die Trophäen von Onkel Winston. Die Erfolge des prominentesten Familienmitglieds schüchtern den jungen Melayro Bogarde allerdings nicht ein, sie motivieren ihn vielmehr zum Nachahmen: „Zuerst aber möchte ich bei der TSG zum Stammspieler reifen – und auf Dauer in der Champions League spielen.“ Immerhin: Bei YouTube gibt es jetzt auch schon die ersten Highlight-Videos des 18-Jährigen.
  Große Freude nach dem Gewinn der U17-Europameisterschaft: Melayro Bogarde (r.) und Teamkollege Ian Maatsen
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