Page 14 - Spielfeld_Januar_2021
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Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht schmerzhaft. Der Verein musste Abschied nehmen von Vorstand Peter Hofmann, der im Alter von nur 61 Jahren nach schwerer Krankheit verstarb.
„Dieser Verlust schmerzt mich ungemein. Peter Hofmann war ein langjähriger Begleiter, Weggefährte und zudem ein echter Freund. Er war schon 1989 als Verantwortlicher bei allen Gesprächen dabei, als ich begann, meinen Heimatklub TSG Hoffenheim zu unterstützen. Peter ist den ganzen Weg mitgegangen, von der Silbergasse in Hoffenheim bis zur Anfield Road in Liverpool. Und dabei verkörperte er immer die Bodenständigkeit unseres Klubs. Es ist auch sein Vermächtnis, diese Wurzeln zu pflegen, diese regionale Identität zu wahren, Heimat zu sein und zu geben. Peter wird unvergessen bleiben.“
Welche Auswirkungen hat Corona mittel- bis lang- fristig auf den Fußball?
„Das ist erst dann absehbar, wenn die Pandemie abgeklungen ist. Es macht wenig Sinn, sich an Spe- kulationen über Untergangsszenarien zu beteiligen. Sicher erscheint mir, dass es ein Umdenken geben muss, denn viele Vereine sind in wirtschaftliche Not geraten, durch fehlende Zuschauereinnahmen und sicherlich auch durch Spielerverträge, die nicht mehr der Realität entsprechen. Die Befürchtung, dass viele Zuschauer und Sponsoren sich zurückziehen, teile ich aber nicht.“
   Sie selbst stehen wie kein Zweiter für die Verbin- dung mit der Rhein-Neckar-Region.
„Das aber nicht nur in meiner Rolle als TSG- Gesellschafter, sondern als Freund des Sports, als Kind dieser Region. Deshalb hat meine Stiftung die Metropolregion Rhein-Neckar seit nunmehr 24 Jahren unterstützt und inzwischen mehr als 800 Millionen Euro als vielfältige Hilfe für meine Heimat ausgeschüttet. Aber auch unsere TSG hat mit ihrer viel beachteten Initiative „TSG hilft“ Großartiges für die Region geleistet. In dieser schweren Zeit ist für viele Vereine die Solidarität der großen Klubs, auch der TSG, ungemein wichtig. Es berührt mich zu sehen, wie die Arbeit dieses gemeinnützigen Vereins angenommen und gewürdigt wird. Dieses Band wird bleiben, auch dann noch, wenn Corona unter Kontrolle gebracht ist.“
Spüren Sie allgemein eine Entfremdung der Fans vom Fußball? Und wenn ja, wie kann der Fußball dem entgegenwirken?
„Natürlich entsteht bei einer so langen Enthalt- samkeit zwangsläufig eine Distanz. Der Fußball ist nicht mehr zentral im Fokus der Menschen. Das Live-Erlebnis fehlt. Aber wir haben ausgesprochen treue und leidenschaftliche Partner an unserer Seite, die uns auch in schwierigen Zeiten nicht im Stich lassen werden. Umgekehrt ist es ebenso. Wir haben viele Projekte und Initiativen aufgesetzt, wie zuletzt zum Beispiel den TSG-Adventskalender, oder virtuelle Gespräche mit den Fans und unserem Trainer, um in einem engen Kontakt zu bleiben. Den Verein „TSG hilft“ habe ich schon erwähnt. Sponsoren, Fans, Region und TSG – wir sind und bleiben ein Team.“
PROFIS

























































































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