Page 58 - Spielfeld_Dezember_2020
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Im November zog Gabor Gallai ein klares und offenes Fazit der bisherigen Spielzeit, die seine erste als Cheftrainer der TSG-Frauen ist: „Wir
haben zu Saisonbeginn starken Gegenwind bekom- men, durch das schwere Auftaktprogramm und die Verletzungen von wichtigen Spielerinnen. Es kam vieles zusammen, auch eine Umstrukturierung im Trainerteam, wie es sie bei uns im Sommer gab, bringt immer einen gewissen Anpassungsprozess mit sich.“
Im Sommer hatte der 41-jährige Gallai den Job von Jürgen Ehrmann, der nach zwölf Jahren als Cheftrainer auf die Sportdirektoren-Position wech- selte, übernommen. Auch an die neuen Impulse der Co-Trainerin Lena Forscht und des neuen Athletiktrainers Marc Rodriguez mussten sich die Spielerinnen gewöhnen. 1:3 bei Turbine Potsdam, 1:4 gegen den Deutschen Meister VfL Wolfsburg und 0:0 bei Eintracht Frankfurt – nur ein Punkt aus den ersten drei Spieltagen, obwohl die Leistungen gegen Potsdam und auch gegen die Wölfinnen durchaus ansprechend waren. Doch danach begann die TSG, sich für gute Auftritte auch zu belohnen und startete eine großartige Aufholjagd. 18 von 21 möglichen Punkten holten die TSG-Ladies aus den folgenden sieben Partien. Der Vorjahresdritte ist wieder in Tritt gekommen – und zurück auf Rang drei.
„Man muss zugeben, dass wir tatsächlich ein schwie- riges Startprogramm hatten, aber wir haben uns auch schwergetan“, sagt Fabienne Dongus, die im Sommer das Kapitänsamt von der nach Montpellier abgewanderten Leonie Pankratz übernahm. „Dass der November mit vier Siegen für uns ein so super erfolgreicher Monat würde, daran haben wir nach den ersten Spielen nicht denken dürfen“, gibt die Mittelfeldstrategin zu. Der angeblich graue Herbst verlief aus TSG-Sicht gar nicht trist. Nach dem 1:0 zu Hause gegen den SV Meppen folgte Ende Okto- ber das 4:2 gegen den FC Ingolstadt in der zweiten Runde des DFB-Pokals und drei Auswärtssiege in der Bundesliga: 5:2 bei Bayer Leverkusen, 3:0 im Derby beim SC Sand und ein glänzendes 5:1 beim SC Freiburg, wo sich das Team so gut wie in der vorigen Saison präsentierte. „Unseren Aufwärtstrend erkennt man vor allem an unserer Spielweise. In Freiburg ist der Knoten richtig geplatzt, da hatten wir wieder die Effizienz, die uns in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat“, sagt Fabienne Dongus.
Gabor Gallai nennt einen weiteren Grund, warum sein Team wieder in die Spur gefunden hat: „Dass wir nach dem Gegenwind, den wir abbekommen haben, in den Aufwind gekommen sind, liegt daran, dass wir eine gute Mentalität entwickelt haben.“ Bei Werder Bremen habe seine Mannschaft eine Hälfte
   Die TSG-Frauen zeichnen sich durch einen sehr guten Teamgeist und einen starken Zusammenhalt aus.
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