Page 48 - Spielfeld_Dezember_2020
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Sportler pflanzen
HOFFNUNG
„Pflanzt Bäume, so viel wie möglich, um die Klimaerwärmung einzudämmen.“ Das war im Kern die Botschaft, die bei einem hochkarätig besetzten Termin am 24. November präsentiert wurde. Und zwar soll sich der Sport – also Verbände, Vereine und einzelne Sportler*innen – dafür engagieren, die Erde grüner zu machen. „Sports4Trees“ heißt die Initiative, an deren Entwicklung die TSG Hoffenheim maßgeblich beteiligt war.
  B ei einer großen Video-Konferenz stellten Bundesent- wicklungsminister Gerd Müller sowie Repräsentanten der Allianz für Entwicklung und Klima sowie der
Initiative „Sports for Future“ zunächst eine einzigartige Baumpflanzaktion vor. Aber Minister Müller und Dietmar Hopp, der Mehrheitsgesellschafter der TSG Hoffenheim, richteten an den Profifußball auch den dringenden Appell, endlich mehr Verantwortung für den Schutz der Umwelt und des Klimas zu übernehmen – ver-
bunden mit konkreten Vorschlägen, welche Schritte vorgenommen werden sollten.
Durch die Veranstaltung wurde deutlich,
wie stark die TSG Hoffenheim im Sport zu
einem Impulsgeber geworden ist, wenn
es um Nachhaltigkeit und Klimaschutz
geht. Denn die TSG war nicht nur durch
Dietmar Hopp vertreten. Auch Stefan
Wagner, der bei der TSG die Stabsstelle „Unternehmensentwicklung“ leitet und die Zukunftsstrategie „TSG ist Bewegung“ mit entwor-
fen hat, war als Experte für Nachhaltigkeitsfragen im
Sport dabei. Wagner konzipierte die neue Aktion „Sport4Trees“ und überzeugte die Bundesregierung, sie zu unterstützen.
Bundesminister Müller zeigte sich begeistert von „Sports for Future“ und ihrer Baumpflanz-Aktion. „Es ist eine tolle Initiative. Sie zeigt: Warte nicht, fange selber an. 22 Millionen Sportlerinnen und Sportler haben sich bereits unter dem Dach von ‚Sports for Future‘ versammelt. Und viele von ihnen ma- chen schon beim Klimaschutz mit, in dem sich Sportvereine klimaneutral stellen, Aufforstungsprojekte unterstützen oder nachhaltige Fanartikel anbieten“, sagte Müller.
Mit der Aufforstungskampagne „Sports4Trees“ (Website: www.sports4trees.com) wirbt „Sports for Future“ nicht nur für einen konsequenten Klimaschutz, sondern fordert auch zum konkreten Handeln auf. „Jeder kann sich ganz einfach im Alltag für Klimaschutz engagieren und unsere
Aufforstungsprojekte im Senegal, in Nigeria, im Kongo, in Tansania und in Kenia unterstützen.“ Zum Netzwerk von „Sports for Future“ mit inzwischen mehr als 250 Unterstüt- zer*innen kamen kürzlich die Hockey-Nationalmannschaften und der Deutsche Fußball-Bund hinzu. Von Anfang an dabei war die TSG, die sich auch als einer der ersten Partner der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima, das vom Bundes-
ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit ins Leben gerufen wurde, engagiert hat. Außerdem stellte der Klub Mitte 2019 alle seine Aktivi- täten unter eine Klimaneutralität. „Unsere Unterstützung für ‚Sport4Trees‘ stellt eine logische Fortsetzung unseres umfas- senden Engagements für den Klima- schutz dar“, betont TSG-Geschäftsführer
Dr. Peter Görlich.
Was Nachhaltigkeit und Ökologie an- belangt, hat der Profifußball in seiner Gesamtheit aber noch viel Luft nach oben. Bundesminister Müller forderte ein Umdenken: „Alle Klubs der Bundesliga sollten Vorbild sein. Die Liga sollte sich ein komplett neues Image geben und in den nächsten Jahren klimaneutral werden. Es ist finanzierbar und nutzt der Reputation, einen Bundesliga-Klub klimaneutral zu stellen“, erklärte Müller. Anfangen könne man bei einer nachhaltigen Produktion der Fanartikel, speziell von Trikots. Einen kompletten Spieltag unter das Motto Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu stellen, „wäre doch ein großartiges Signal“, sagte Müller und kündigte an: „Ich werde mit den Vereinen und der DFL in diese Richtung Kontakt aufnehmen.“ Dietmar Hopp erneuerte seinen Vorschlag, das Ziel Nachhaltigkeit in die Lizenzierung der Vereine durch die DFL aufzunehmen – allerdings erst, wenn die Vereine die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie überwunden hätten. Auch für die EM 2024 hatte Müller einen Vorschlag. „Warum sollte sich die EM in Deutschland nicht klimaneutral aufstellen?“, fragte er. „Das wäre doch der geniale Kontrapunkt zur WM in Katar, die ein
Klimakiller ist. Das würde ich mir wünschen.“
  Foto erstellt von jcomp – de.freepik.com
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