Page 32 - Spielfeld_Dezember_2020
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  „Uns kann nichts mehr aus den Socken schießen“
TSG-Geschäftsführer Frank Briel wurde im November ebenso wie die Öffent- lichkeit von der Häufung der positiven
Coronafälle bei der TSG überrascht. „Ich habe keine schlüssige Erklärung“, sagt Frank Briel. „Es ist einfach eine unglaublich harte Situation.“
Sportdirektor Alexander Rosen hatte sich zuvor ähnlich geäußert. „Wir können uns die Häufung nicht erklären. Wir halten uns seit Monaten akribisch und gewissenhaft an das Hygienekonzept. So kamen wir über Monate ohne einen einzigen positiven Fall durch die Pandemie, die uns nun knüppelhart trifft“, sagte Rosen, nachdem Mitte November sieben TSG-Profis positiv auf Covid-19 ge- testet worden waren. Dies betraf auf ihren Länderspielreisen die Dänen Robert Skov, Munas Dabbur (Israel) und Sargis Adamyan (Armenien). Dazu kamen in heimischen Gefilden noch Jacob Bruun Larsen, Kevin Vogt, Sebastian Rudy und Ishak Belfodil sowie je ein Mitglied des TSG-Trainer- und Betreuerteams. Bereits nach der ersten Bundesliga-Pause im Oktober waren die Nationalspieler Andrej Kramarić, Kasim Adams sowie Pavel Kadeřábek nach ihrer Rückkehr von den Nationalteams wegen
Erkrankung oder Quarantäne nicht einsatz- fähig gewesen. Für die TSG ein unglaublicher Wettbewerbsnachteil – und dennoch haben die Verantwortlichen nicht gejammert: „Es ist natürlich schwer, wenn du das Gefühl hast, da kommt jeden Tag eine neue Hiobs- botschaft“, sagt Frank Briel. „Das waren sehr anstrengende Tage, weil wir nach der eigenverordneten Quarantäne Tag für Tag auf die neuesten Testergebnisse warten mussten. Wenn man es positiv sehen will: Uns kann jetzt nicht mehr so viel aus den Socken schießen.“
Für die kommende Abstellungsperiode im März hofft Geschäftsführer Briel auf ein Entgegenkommen der Nationalverbände: „Ich halte von den Abstellungen für den Fall eines gleichbleibend hohen Infekti- onsgeschehens wenig, auch wenn ich mir im Klaren darüber bin, welche wirtschaft- lichen Herausforderungen die Verbände haben. Aber da gibt es bei der Handhabe der Hygienekonzepte bei den Nationalver- bänden derart große Unterschiede, dass es letzten Endes zu einem großen Risiko für den nationalen Ligabetrieb wird. Und die Bundesliga muss für uns immer oberste Priorität haben.“
  Gefordert in der Corona-Krise: Frank Briel im Gespräch mit TSG-Direktor Profifußball Alexander Rosen.
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