Page 30 - Spielfeld_Dezember_2020
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Ist das nicht zugleich mit der immensen Heraus- forderung verbunden, wenn das sportliche Niveau gehalten werden soll?
„Dieser Herausforderung stellen wir uns Jahr für Jahr. Der Blick auf die Erfolge der Vergangenheit kann uns dennoch mit Zuversicht erfüllen, denn trotz teilweise erheblicher Veränderungen in den Kadern konnten wir uns drei Mal für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Ich glaube, dass wir einfach mittlerweile ein stabiles Fundament geschaffen haben, so dass es bildlich gesprochen einfacher ist, mal in den einzelnen Etagen umzugestalten und Wände zu versetzen, ohne das Gebäude komplett neu bauen zu müssen.“
Wie sehen Sie die nähere Zukunft?
„Wir müssen zunächst einmal alle schauen, wie sich der Kampf gegen die Pandemie entwickelt. Wir wissen aktuell nicht, zu welchem Zeitpunkt wie viele Zuschauer in die Stadien zurückkommen können. Wir alle müssen uns schweren Herzens mit dem Szenario auseinandersetzen, dass wir diese Spielzeit ohne Zuschauer zu Ende spielen. Bei allem Optimismus hat jeder Klub, also auch wir, zunächst einmal seine Finanzplanung kalkulatorisch auf der Basis eines Worst Case-Szenarios erstellt. Zudem können wir schwer abschätzen, welche Auswirkungen die Krise auf unsere Partner und Sponsoren haben wird. Es wird mittelfristig sicherlich nicht flächendeckend eine Periode des prosperierenden Wachstums anbrechen, sondern eine Ungewissheit bleiben. Durch den neuen Medienvertrag rutscht die Liga im Sommer zudem zunächst einmal auf ein Erlösniveau zurück, das dem der Saison 2017/18 entspricht. Ja, wir alle werden mit weniger rechnen müssen.“
Bedeutet eine Saison ohne Zuschauer für sich ge- nommen bereits Mindereinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe?
„In der Tat bedeutet das für die aktuelle Spielzeit alleine bei den Zuschauereinnahmen einen Umsatzrückgang zwischen 18 und 20 Millionen Euro, dazu das Minus bei den Medienerlösen durch die Nachverhandlung mit den Rechteverwertern während des ersten Lock- downs, die Erstattungen von Sponsorengeld, weil wir den Partnern eben nicht alle Vertragsleistungen
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