Page 38 - Spielfeld_November_2020
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Er gehört zu der Fraktion von Profis, die sich selbst- kritisch mit den eigenen Leistungen auseinandersetzt. „In Frankfurt habe ich auch gute Spiele gemacht, aber ich war nicht konstant genug. Das ist es, was ich ändern will“, erklärt der Mittelfeldspieler, der bisher meist offensiv auf der rechten Seite oder zentral eingesetzt wurde. Er hadert, wenn er die für einen Offensivspieler magere Torquote betrach- tet. Nur drei Treffer und acht Torvorlagen in 116 Bundesliga-Einsätzen für die Eintracht stehen in seiner Bilanz. „Es stimmt, ich habe zu wenige Tore geschossen, aber wenigstens waren sie wichtig“, sagt er und lacht verschmitzt. Gaćinović ist über- zeugt, dass ihm der Tapetenwechsel von Frankfurt nach Heidelberg-Neuenheim, wo er eine Wohnung bezogen hat, dabei helfen wird, dass sein Name bald häufiger in den Erfolgsstatistiken auftaucht. Dabei war sein Name im Weltfußball schon einmal eine große Nummer. 2015 wurde er mit der Juni- oren-Nationalmannschaft Serbiens in Neuseeland U20-Weltmeister. Im Gruppenspiel und im Halbfinale bezwang er mit seinem Team zweimal Mali mit seinem aktuellen Mitspieler Diadie Samassékou.
Bei der TSG Hoffenheim fühlt er sich nun gut auf- gehoben. „Die Mannschaft gefällt mir, es macht Spaß. Niemand macht es einem schwer, sich hier zu integrieren“, so Gaćinović. Bei Auswärtsspielen teilt er sich wie im Trainingslager ein Zimmer mit Andrej Kramarić. Die serbisch-kroatische Verbindung funktioniert, trotz der großen Rivalität zwischen den beiden Nationen. „Politik und die Konflikte der Ver- gangenheit interessieren uns nicht. Das hat nichts mit uns zu tun. Andrej und ich reden die gleiche Sprache, wir haben eine ähnliche Mentalität, wir denken ähnlich, deswegen verbringen wir auch viel Zeit neben dem Platz miteinander“, erklärt Gaćinović. „Ich habe zu allen Jungs guten Kontakt, aber die meiste Zeit verbringe ich mit Andrej, Munas Dabbur oder João Klauss.“
Der Neuanfang bei der TSG hat Mijat Gaćinović bereits beflügelt. Aber es soll noch höher gehen, diesmal konstant und kontinuierlich, vielleicht auch einmal mit so wichtigen Toren für Hoffenheim wie für Frankfurt, schließlich läuft sein Vertrag bis zum Sommer 2024.
  Durchsetzungsstark: Mijat Gaćinović (links)
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