Page 34 - Spielfeld_November_2020
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Der Neuanfang
Mijat Gaćinović spielte fünf Jahre für Eintracht Frankfurt, ehe er im Sommer zur
TSG Hoffenheim wechselte. Der 25-Jährige suchte bewusst eine neue Herausforderung, um seine fußballerische Entwicklung voranzutreiben. Nach den ersten Monaten im Kraichgau ist der offensive Mittelfeldspieler überzeugt, dass er genau die richtige Entscheidung getroffen hat. „Ich bin froh hier zu sein, ich war schon immer Fan
der TSG“, sagt der aus Bosnien-Herzegowina stammende Serbe.
In Frankfurt bezeichneten die Eintracht-Fans Mijat Gaćinović gern als Legende. Schließlich hat er zwei Tore von besonderer Bedeutung für die
Eintracht erzielt. Den Treffer zum 3:1
gegen den FC Bayern München beim
Triumph im Pokalfinale 2018 in Berlin
mit einem 60-Meter-Sololauf, der wie
eine Erlösung empfunden wurde, weil
die Bayern massiv auf den Ausgleich
gedrängt hatten. Zwei Jahre zuvor
hatte Gaćinović entscheidenden Anteil
daran, dass die Eintracht nicht in die Zweitklassigkeit stürzte. Sein Tor zum
1:1 gegen den 1. FC Nürnberg in der
Relegation 2016 und seine Torvor-
lage zum 1:0-Siegtreffer von Haris
Seferovic im Rückspiel bildeten die
Grundlage dafür, dass der offensive Mittelfeldspieler vom Eintracht-Anhang
den Helden-Status verliehen bekam
– zumal Mijat Gaćinović auch noch
ein freundlicher, sehr zugänglicher
Fußball-Profi ist, frei von Star-Allü-
ren. Doch trotz der ausgeprägten
Zuneigung, die er ständig zu spüren bekam, und einem noch bis 2022 laufenden Vertrag, wollte der 25-Jährige die Frankfurter unbedingt verlassen.
„Es waren fünf sehr schöne Jahre, ich habe die Zeit dort genossen, und ich bin auch sehr dankbar“, sagt Gaćinović. „Aber ich habe auch erkannt, dass es für
mich nicht so gut funktioniert bei der Eintracht. Deswegen wollte ich einen Neuanfang“, erklärt er im Rückblick auf den Sommer der Entscheidung. „Ich habe meinem Berater dann gesagt, dass ich zu einem Klub wechseln möchte, der mich unbedingt haben will, aber auch attraktiven Fußball spielt.“ Im Stillen hatte er gehofft, dass die TSG Hoffenheim vielleicht sein neuer Arbeitgeber werden könn- te. „Ich war ja schon lange ein Fan davon, wie Hoffenheim Fußball spielt, mit einem attraktiven Stil, vielen Toren und dazu auch noch erfolgreich. Das hat mir immer schon sehr gefallen“, sagt er. Als ihm sein Berater kurz darauf erzählte, dass auch die TSG an
war Gaćinović sofort Feuer und Flam-
me. „Als das Angebot kam, habe ich direkt gesagt: Das ist genau das, was ich will. Ich will ein besserer Spieler werden, deswegen ist
Hoffenheim die beste Option für mich.“
     PROFIS
seiner Verpflichtung interessiert sei,


































































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