Page 71 - Spielfeld_Oktober_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 71
Wohnung in Hoffenheim. Nachdem er als Asylberechtigter anerkannt wurde, konnten auch seine Ehefrau und die drei Kinder mit dem Flugzeug nachkom- men. „Ich kann mich noch erinnern, wie wir am Frankfurter Flughafen ankamen. Ein Hund schnupperte an unseren Schuhen und ich war ganz schön aufgeregt, in ein fremdes Land zu kommen“, erinnert sich Ward.
Die Aufregung wich der Neugierde – ein wesentlicher Grund dafür war der Fußball, insbesondere die TSG. „Mein Sohn Ole ging in die gleiche Klasse wie Zain, die beiden haben sich schnell angefreundet“, erzählt TSG-Junio- ren-Trainer Michael Grubert. Zuhause hätten sie öfter zusammen gekickt, also fragte Grubert ihn, ob er nicht mal zum Training kommen wolle. „Seither sind die Al Sheikhs quasi Dauergast bei mir in der F-Jugend“, erzählt Grubert. Gerade hat Ym in der F-Jugend angefangen, Ward spielt mittlerweile bei den E-Junioren. „Durch den Fußball haben wir viele Freunde kennengelernt“, sagt Zain. Aktuell trainiert er nicht, er hat eine kleine Pause eingelegt. Stattdessen unterstützt er die F-Jugend-Trainer, hilft beim Aufbauen oder Übungen.
„Es ist schön zu sehen, wie gut sich die ganze Familie integriert hat. Der ganze Ort hat die Al Sheikhs offen aufgenommen, aber sie gaben auch viel zurück, gingen für ältere Hoffen- heimer während der Corona-Sperre einkaufen und waren bei sämtlichen Schul- und Sportveranstaltungen dabei. Sie sind unheimlich dankbar“, erzählt Grubert. Die Hoffenheimer seien für ihn „Engel“, sagt Ziad Al Sheikh. Zwei Lehrerinnen halfen sei- nen Kindern nach ihrer Ankunft Deutsch zu lernen. Aktuell besucht er einen Sprachkurs, um das Goethe- Zertifikat C1 zu erlangen.
 






























































































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