Page 26 - Spielfeld_Oktober_2020
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      FC SLOVAN LIBEREC
Gegründet: 1. Januar 1898
Stadion:
U Nisy (9.900 Plätze)
Größte Erfolge:
Tschechischer Meister (2002, 2006, 2012), Pokalsieger (2000, 2015) Trikotfarben: blau-weiß
Einwohner der Heimatstadt:105.000 Cheftrainer: Pavel Hoftych Wertvollster Spieler:
Jan Matousek
(1,3 Mio/Mittelfeld/22/Tschechien)
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          GARTENPARTY NACH DER QUALI
Im Jahr 2002 gelang dem FC Slovan Liberec eine Sensation. Der unmit- telbar an der deutschen wie auch der polnischen Grenze beheimatete Klub holte den tschechischen Meistertitel – als erster Verein, der nicht aus Prag stammt. Erst neun Jahre zuvor war Slovan aufgestiegen, als im Anschluss der Gründung der souveränen Tschechischen Republik auch eine eigenständige tschechische Liga gegründet wurde. Slovan ist seit der Jahrtausendwende Stammgast in Europa und brachte Spieler wie Jiri Stajner (Hannover 96), Jan Polak (Nürnberg/Wolfsburg) und Theodor Gebre Selassie (Werder Bremen) hervor. 2002 gelang sogar der Einzug ins Viertelfinale des UEFA-Cups, dort setzte es nach einem 0:0 im Hinspiel allerdings eine 0:4-Pleite bei Borussia Dortmund. Im Folgejahr feierte Liberec in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation einen historischen 2:1-Erfolg gegen den AC Milan, schied aber aufgrund der 0:1-Hinspielniederlage dennoch aus.
In dieser Spielzeit musste sich der Klub aus Nordböhmen auf dem Weg in die UEFA Europa League wieder durch die Qualifikation kämpfen – und löste das Ticket erst durch ein finales Drama. Gegen APOEL Nikosia gelang durch einen Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit ein 1:0-Erfolg und der umjubelte Einzug in die Gruppenphase – folgt man den Schilderungen der offiziellen deutschen Website des Klubs, gab es danach legendäre Szenen: „So schade die Abwesenheit der Fans an diesem glorreichen Abend war (abgesehen von den Treuesten der Treuen in der berühmt-berüchtigten benachbarten Gartensparte), desto schöner war es, die gelebten Emotionen unserer Mannschaft und des Betreuerstabes zu erleben. Kein abgezocktes Profi-Söldnertum, sondern echte Freude, die sich in lautstarken Jubelstürmen ihren Bann brach, nachdem nach 97 Minuten dieser wilde Ritt endlich beendet war.“
Sollten auch beim Hoffenheimer Gastspiel in Liberec am 26. November noch immer keine Fans erlaubt sein, muss sich die TSG also zumindest auf lautstarke Unterstützung aus der Gartenlaube gefasst machen.
   PROFIS




















































































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