Page 55 - Spielfeld_September_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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„Es ist eben eine besondere Stärke der TSG, dass wir jeden Weg anbieten können, um Spieler zu Profis zu formen.“ DOMINIK DROBISCH
um den Sprung zu den Profis zu schaffen. Die U23 wird eine Ausbildungsmannschaft bleiben, aber mit dem klaren Ziel, in der Tabelle weiter nach vorne zu rutschen. Es ist eine Männerliga, in der es um Ergebnisse geht. Die sollen sich auf jeden Fall in der Zukunft verbessern. Ich kenne die Stärke der Regionalliga, in der vier, fünf Profi-Teams mit ho- hem finanziellem Aufwand seit Jahren aufsteigen wollen. Wir haben schon den Anspruch, bei diesen sogenannten großen Klubs der Liga mitzumischen. Den Schalter kann man sicherlich nicht von heute auf morgen umlegen, aber den Anspruch haben wir definitiv.“
Liegt nicht auch eine Problematik der U23 darin, dass immer häufiger Talente von der U19 direkt in den Profikader rücken, wie zuletzt Maximilian Beier und Melayro Bogarde?
Mann: „Wenn ich sehe, wie die Jungs hier trainieren, wie sie ausgebildet werden, was sie an Trainings- intensität und -umfang haben, ist es nachvollziehbar, warum sie heutzutage früher bundesligabereit sind. Trotzdem gibt es immer mal wieder Spätentwickler, die vielleicht ihren letzten Schub in der U19 oder eben in der U23 bekommen. Stefan Posch ist dafür ein Beispiel. Er hat im U19-Finale gegen den BVB 2016 noch auf der Bank gesessen, erst über die U23 den Sprung zu den Profis vollzogen – heute ist er Nationalspieler. Allein das Beispiel von Stefan Posch zeigt die Bedeutung dieser Mannschaft und untermauert, warum wir eine andere Sichtweise haben als jene Profiklubs, welche die U23 abge- schafft haben.“
Drobisch: „Es ist eben eine besondere Stärke der TSG, dass wir jeden Weg anbieten können, um Spie- ler zu Profis zu formen. Wir sind stolz auf den 17-jäh- rigen Maxi Beier, der bei den Profis debütiert hat. Das ist eine Auszeichnung für die Akademie. Allerdings gibt es ebenfalls den Spieler, der bis zum Ende in der U19 spielt, noch nie ein Profitraining mitgemacht hat, dann in die U23 geht, dort Fuß fasst und so zu den Profis kommt. Unsere offenen Ausbildungswege haben viele Facetten. Wir werden weiter im Einzelfall entscheiden, was, auch im Sinne des Spielers, das Beste ist. Wir haben viel Erfahrung und Expertise darin, junge Spieler optimal zu fördern.“
  Dominik Drobisch
Dominik Drobisch kam bereits 2007 zur TSG Hoffenheim. Der gebürtige Oberbayer (Jahrgang 1986) stieß zunächst als F- und E-Jugend-Trainer sowie als Nach- hilfelehrer zur TSG und absolvierte parallel sein Lehramtsstudium an der Uni Heidelberg. Im Alter von gerade einmal 22 Jahren erwarb Drobisch bereits die Trainer-A- Lizenz und übernahm die Leitung des damaligen Kinderzentrums der TSG, das 2015 im TSG AOK Campus aufging. Zwischen 2011 und 2016 war Drobisch zudem selbst als Trainer tätig und war unter anderem Teil des U19-Trai- nerstabs, der 2014 unter Julian Nagelsmann die Deutsche Meis- terschaft der A-Junioren gewann. Seit vier Jahren fungiert der ver- heiratete Familienvater nun zudem als Leiter der TSG-Akademie. In diese Zeit fallen unter anderem die Süddeutsche A-Jugend-Meis- terschaft 2018 und das Erreichen des Halbfinales in der UEFA Youth League 2019 nach dem Sieg über Real Madrid.
  

























































































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