Page 39 - Spielfeld_September_2020
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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  Andrej Kramarić trifft sogar ohne hinzuschauen.
 Andrej Kramarić ist ein Wettkämpfer. Der Kroate liebt die sportliche Auseinandersetzung. Und mag es gar nicht, zu verlieren. Getreu dem Motto: Wer nicht der Erste ist, ist der Letzte. Seinen Siegeswillen unterstrich er auch im Trainingslager der TSG in der Sommer-Vorbereitung. Während die meisten TSG-Profis die Fahrt mit dem Fahrrad vom Teamhotel zum Trainingsplatz am Tegernsee zum Warmmachen nutzen, funktionierte der Vize-Welt- meister sie zur Rennstrecke um. Am Ende der Tour musste sich der 29-Jährige aber „Lokomotive“ Pavel Kadeřábek geschlagen geben. Ansonsten lässt sich der Kroate aber nur selten bremsen und begibt sich auf stete Rekordjagd. So ist er seit seinem Wechsel im Januar 2016 aus Leicester nach Hoffenheim zu dem geworden, was er mittlerweile ist: der beste Bundesliga-Torschütze der Vereinsgeschichte und schon jetzt eine Klublegende.
Kramarić erzielte für die TSG Hoffenheim bislang 62 Treffer in der Bundesliga. Damit ist der Vize-Welt- meister nicht nur Rekordtorjäger der TSG, sondern liegt in einer Wertung der erfolgreichsten Spieler, die aktuell aktiv in der Bundesliga spielen, auf Platz neun. Doch Hoffenheims Nummer 27 hat bereits weitere Bestmarken im Visier: Als nächstes will der Angreifer den Rekord von Ivica Olić brechen. Der ehe- malige Stürmer, der unter anderem beim FC Bayern München und Hamburger SV spielte, traf 72 Mal in der Bundesliga und ist damit der Rekordtorjäger in der höchsten deutschen Spielklasse mit kroatischer
Nationalität. „Das wäre ein sehr großer Erfolg für mich und ich will es unbedingt erreichen. Ich werde alles dafür geben“, sagt Kramarić, der bereits als kleiner Junge Buch über die Anzahl seiner Treffer führte. „Wenn es so läuft wie in den vergangenen Jahren, bin ich zuversichtlich, dass es in dieser Saison klappt und ich mindestens zehn Treffer erziele.“ Mittlerweile benötigt er keine eigene Buchhaltung mehr, sondern kann seine Statistiken im Internet nachschlagen. Wie viele Treffer ihm zum Rekord fehlen, weiß er auf Anhieb.
Beim Unterfangen, sich zum kroatischen Rekord- torjäger in der Bundesliga zu küren, kann der TSG-Profi auf eine für ihn fast ungewohnte Kompo- nente zählen: die Sommervorbereitung. In den vergangenen beiden Jahren verpasste Kramarić jeweils die Vorbereitung und stieg erst während der Saison ins Mannschaftstraining ein. Dennoch traf er in beiden Jahren zweistellig und avancierte in beiden Saisons zum besten Torjäger der TSG. In der ver- gangenen Spielzeit reichten ihm dafür sogar nur 19 Partien. „Natürlich hätte ich gern mehr gespielt, aber die Verletzungen haben mich gestoppt. Dennoch konnte ich einige Scorerpunkte sammeln und wir haben uns für die Europa League qualifiziert. Daher muss ich zufrieden sein. Es war nicht perfekt, mit einer Operation in die Saison zu starten und in der Rückrunde habe ich leider erneut Probleme gehabt und einige Spiele verpasst. Aber es freut mich umso mehr, dass ich der Mannschaft in den wenigen Par- tien helfen konnte.“




























































































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