Page 63 - Spielfeld_Juli_2020
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 63
 Jürgen Ehrmann bei seiner letzten Ansprache als TSG-Coach.
„Seit meinen Anfängen hier gab es eine unglaubliche Entwicklung, die Professionalisierung ist weit fortgeschritten und die Mannschaft hat sich von Jahr zu Jahr verbessert.“
JÜRGEN EHRMANN
Mit unglaublicher
Spielfreude und be-
geisterndem Offensiv-
fußball marschierte
die TSG ohne Niederlage durch die Hinrunde, schlug sogar den hochgehandelten FC Bayern München und schloss die Hinrunde mit einem deutlichen Sieg gegen den 1. FFC Turbine Potsdam als Tabellenzweiter ab. Doch niemand traute sich schon im Dezember von der Champions League zu träumen. „Wir haben in den vergangenen Jahren schon oft gute Halbserien gespielt, waren dann aber nicht konstant genug“, warnte Ehrmann. Die Vorbereitung im Januar lief nicht optimal, und zum Jahresstart kassierte die TSG zwei Niederlagen gegen Wolfsburg und die SGS Essen. Beim 4:1-Erfolg gegen Freiburg schienen sich die Hoffenheimerinnen wieder warmzulaufen, doch den Aufwärtstrend konnte die TSG zunächst nicht bestätigen, denn aufgrund der Corona-Pandemie ruhte ab März auch in der Frauen-Bundesliga der Ball. „Wir hatten als Tabellendritter mit der Champions League-Qualifikation noch ein greifbares Ziel“, sagt Ralf Zwanziger, Leiter des Mädchen- und Frauen- fußballförderzentrums der TSG. „Deshalb war die Motivation zu jedem Zeitpunkt hoch, und wir haben uns sehr gefreut, als es Ende Mai tatsächlich weiterging.“
Der Re-Start verlief für die TSG-Frauen unglücklich. Beim FC Bayern Mün-
chen lieferte die Mannschaft einen starken Auftritt ab, kassierte in der Schlussphase aber noch drei Gegentreffer. Nur drei Tage später mussten die Hoffenheimerinnen im Viertelfinale bei Bayer 04 Leverkusen den Traum vom Pokal-Finale begraben. „Das war definitiv ein Wermutstropfen“, gibt Trainer Ehrmann zu. „In diesem Spiel lief alles gegen uns.“
Aber mit einer beeindruckenden Mentalität lieferte die TSG erneut – nur wenige Tage später – im Liga- Spiel gegen Leverkusen wieder: vier Tore, eine starke Leistung und der Startschuss für einen überzeugenden Endspurt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. „Wir hatten im Training und bei den Spielen über die ganze Spielzeit hinweg großen Spaß“, sagt Spielführerin Leonie Pankratz, die in Potsdam nach zehn Jahren in Hoffenheim ebenfalls ihren Abschied feierte. „Die Saison wird unvergess- lich bleiben. Wir sind jedes Spiel mit voller Über- zeugung angegangen und auf dem Platz herrschte das totale Vertrauen in jede Mitspielerin. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“























































































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