Page 96 - Spielfeld_Juni_2020
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 Mundschutzpflicht im Stadion: Bis auf die Spieler und Trainer muss jede Person während der Spiele einen Mundschutz tragen.
Dort sollen sich die Spieler nicht aufhalten und mit- einander reden, sondern zügig auf den Platz gehen. Das Team, das zuerst im Tunnel ist, geht aufs Spielfeld. Händeschütteln, sich abklopfen, das alles ist uner- wünscht. Ein Kreis zu bilden, um sich einzustimmen, passt auch nicht zu den Abstandsregeln.
Und auch das gibt es noch: Die Bälle werden vor dem Anstoß desinfiziert. Die Balljungen werfen die Bälle den Spielern nicht mehr zu, sondern legen sie auf dem Boden ab. Auf der Trainerbank sollen alle weit auseinander sitzen, es gilt für alle eine Maskenpflicht, nur der Trainer darf sie ablegen, wenn er den Spielern Anweisungen zuruft. Die Ersatzbänke wurden in den Stadien auf die unteren Reihen der Tribünen verlegt. Dort sitzen die Reservisten mit weitem Abstand zuei- nander, die Sitze zwischen ihnen wurden abmontiert. Die Spieler duschen mit Abstand, die DFL wünscht sich
Es gibt genau zwölf Zuschauer: Denn die Heimteams dürfen acht Mitarbeiter bestimmen, die auf den Tribünen zuschauen dürfen. Die Gästeteams nur vier.
Einzelduschen, „um Wasserdampf als möglichen Leiter von Viren zu anderen Personen auszuschließen“ oder dass die Spieler nach Heimspielen zuhause duschen.
GIBT ES „CORONA-REGELÄNDERUNGEN“
WÄHREND DER BUNDESLIGASPIELE?
Im Spiel darf es normal zugehen, die Kontaktbe- schränkungen gelten nicht, ohne Zweikämpfe und Körperkontakt wäre es ja auch kein richtiger Fußball. Aber die DFL hat dazu aufgefordert, die Begrüßun- gen kontaktlos vorzunehmen oder sich nur mit den Ellbogen kurz zu berühren. Normaler Torjubel mit Umarmungen oder Abklatschen und auch andere
„Rudelbildungen“ sollen unterlassen werden. Und die FIFA hat sogar eine Änderung für die Fußball-Regeln vorgenommen, die die Regel 12 betrifft. Es dürfen nicht nur drei, sondern fünf Spieler ausgewechselt werden.
WAS FÄLLT SONST NOCH ALLES AUS?
Hoffi gehört zu den Persönlichkeiten, für die leider kein Platz war unter den 98 Leuten, die für den Innenraum erlaubt sind. Die Maskottchen werden – so ist es auch bei den anderen Vereinen – als verzichtbar eingestuft. Es gibt auch keine Einlaufkinder. Die Stadionshow vor dem Anstoß fällt natürlich auch aus. Stadion- sprecher Mike Diehl ist aber wie immer „auf Zack“. Er sagt die Auswechslungen und Tore an, letztere kurz und sachlich, ohne die Emotionen, die er sonst bei TSG-Treffern ins Mikro jubelt. Die Hoffe-Torhymne von den Bots („Sieben Tage lang“) wird aber gespielt. Von allen Geisterspielen gibt es keine Teamfotos, die sonst direkt vor dem Anstoß gemacht werden. Denn die drei Fotografen, die im Innenraum sind, dürfen sich nur hinter den Toren und auf der Gegengerade aufhalten. Und auch die VIP-Logen bleiben leer. Nur acht Delegierte darf jeder Verein für jene Spiele, an denen er beteiligt ist, benennen, damit sie live auf der Tribüne dabei sein können. Selbst die Geschäfts- führer, Sportdirektoren oder Chefscouts müssen sich registrieren lassen.
WELCHE ÄNDERUNGEN GIBT ES FÜR
DIE MEDIEN?
Bei Bundesliga-Spitzenspielen in den großen Stadien in München und Dortmund akkreditieren sich bis zu 250 Journalisten. Auch in die PreZero Arena kommen bei besonderen Partien an die 100 Medienmitarbeiter. Bei den Geisterspielen sind nur zehn Journalisten zugelassen. Sie sitzen mit weitem Abstand auf der großen Pressetribüne. Und nur drei Fotografen, die ihre Bilder in einer so genannten „Pool-Lösung“ auch anderen, nicht anwesenden Redaktionen zur Verfügung stellen. Es gibt keine Direktkontakte mehr zu den Spielern nach dem Abpfiff, die Mixed-Zone, in der Interviews geführt werden, wurde abgeschafft. Der Pressearbeitsraum bleibt geschlossen, die Presse- konferenz mit den Trainern wird nur virtuell – also in einer Video-Konferenz – abgehalten.
Für die Produktion der Fernsehbilder von einem Geisterspiel ist aber fast so viel Personal notwendig wie bei Partien mit Publikum. Die TV- und Streaming- Sender Sky, DAZN, ARD, ZDF etc. dürfen mit 37 Personen vor Ort sein, von denen keiner mehr in den Innenraum darf. Am meisten Personal wird für die Produktion des TV-Signals benötigt, das in alle Welt geht, aber auch von der DFL für den Videobeweis und die Datenverarbeitung genutzt wird. 61 Personen sind damit beschäftigt, 15 Kameraleute und Techniker sind während der Partie im Stadion-Innenraum erlaubt.
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