Page 63 - Spielfeld_Juni_2020
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                    SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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  Fokussiert bei der Arbeit: Julius Illes
Ein besonderer Moment: „Als wir 4:1 geführt haben und ich das Gefühl hatte, dass es zum Titel reicht, kamen mir auf der Bank die Tränen. Ich habe mich einfach so sehr für die Jungs gefreut. Ich sage immer, dass sie wie meine eigenen Kinder sind“, sagt Illes gerührt.
In der TSG-Akademie hat der Senior unter den Physiotherapeuten schon alle Jahrgänge betreut, stets mit großem Enthusiasmus: „Es war immer sehr lustig, wie eine zweite Familie“, erinnert sich „Tapemaster J“, wie er hier genannt wird. Seinen Spitznamen bekam Illes durch Torwart Thorsten Kirschbaum. „Thorsten kenne ich schon seit den Bambinis in Nürnberg, später waren wir zusammen bei der TSG. Er nannte mich so, weil ich seine Hände so häufig getapt habe. Und so machte der Name dann die Runde“, erzählt das TSG-Urgestein lachend. Knapp 50.000 Tape-Verbände hat der Physiothera- peut nach eigener Schätzung den Spielern der TSG Hoffenheim angelegt. Doch nicht nur massieren und tapen gehören zu seinem Aufgabengebiet. „Vor allem in der Anfangszeit waren wir noch deutlich weniger Mitarbeiter. Da habe ich die Jungs auch mit einem kleinen Bus von der Schule abgeholt und zum Trai- ning gefahren“, sagt der Ungar. Und natürlich leiht er den Nachwuchskickern während der Behandlun- gen auch stets ein offenes Ohr. Egal ob es um eine Verletzung geht, Schulnoten oder Liebeskummer – Julius Illes spricht gern mit den Jugendlichen über ihre Probleme. „Alle sind super nett und es macht mir unglaublich viel Spaß“, sagt Illes, der mittlerweile in Waibstadt wohnt.
  Julius Illes bekam 2008 nach dem Gewinn
der B-Jugend-Meisterschaft die Haare abrasiert.
 Zeuge der Pokalsensation
Nachdem Illes 2003 zur TSG kam, war er für kurze Zeit auch für die Profis der TSG Hoffenheim zu- ständig und erlebte dabei einen der größten Hoffenheimer Siege: Beim 3:2-Erfolg des Regionalligisten im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer 04 Leverkusen war der Physiotherapeut live dabei. Über den damaligen Cheftrainer Hansi Flick schwärmt Illes noch heute: „Ich wurde mit offenen Armen empfan- gen. Hansi war immer sehr nett und offen zu uns. Er hat uns auch nach seiner Zeit bei der TSG oft in Zuzenhausen besucht und hält auf der Straße extra an, um mir ‚Hallo‘ zu sagen.“ Die Wertschätzung beruht übrigens auf Gegenseitigkeit: Der heutige Bayern-Trainer bezeichnet Illes als „eine Seele von Mensch“.


























































































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