Page 50 - Spielfeld_Juni_2020
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Leonie Pankratz (30) spielt schon seit 2010 für die TSG Hoffenheim. Im SPIELFELD-Interview spricht die Kapitänin über den Saisonverlauf des Frauen-Teams der TSG Hoffenheim, die kleinen noch bestehenden Hoffnungen auf eine Champions-League-Qualifikation sowie die Corona- und Quarantäne-Regeln für die Mannschaft. Die Abwehrspielerin, die bei Anpfiff ins Leben arbeitet, kündigt aber auch ihren Abschied von der TSG zum Saisonende an. Der Fußball und die TSG habe ihr sehr viel gegeben, sagt die Verteidigerin, die überlegt, ob sie vielleicht ihre Karriere im Ausland fortsetzt.
PRÄSENTIERT VON
  Niederlage zum Re-Start: Leonie Pankratz (links) und die TSG Hoffenheim verloren zum Neustart der FLYERALARM Frauen-Bundesliga beim FC Bayern München.
   „Ich habe das Glück, dass Anpfiff ins Leben als Arbeitgeber so flexibel ist, dass ich auch in Quarantäne weiterarbeiten konnte.“
E uer Re-Start in die Saison nach fast drei Monaten Corona-Pause ist sicher nicht so gelaufen, wie Ihr Euch das vorgestellt habt. Im Topspiel beim FC Bayern München habt Ihr nach einer starken
Leistung durch späte Gegentore 0:3 verloren, nur drei Tage später musstet Ihr im Pokal-Viertelfinale bei Bayer Leverkusen antreten und seid nach Verlängerung mit 2:3 unterlegen gewesen. Wie groß war Deine Enttäuschung?
„Bereits die Niederlage in Bayern hat sehr geschmerzt, weil wir lange Zeit auf Augenhöhe waren und kurz vor der Halbzeit sogar in Führung hätten gehen müssen. Vielleicht hätte sich dann ein ganz anderes Spiel entwickelt. Die Bayern sind sehr nervös in die Partie gestartet. Als TSG Hoffenheim die großen Bayern nervös zu machen, ist ein Aspekt, den wir uns in dieser Saison hart erarbeitet haben. Leider haben wir am Ende nichts geholt. Die Niederlage gegen Leverkusen nach Verlängerung war noch deutlich bitterer. Der Pokal ist ein schöner Wettbewerb und wir hatten uns viel vorgenommen. Wahrscheinlich haben wir im Spiel gegen die Bayern doch zu viele Körner gelassen. Gegen Leverkusen hat uns vor allem die Frische im Kopf gefehlt, es war kein gutes Spiel von uns, da müssen wir schon kritisch sein.“
 Wie groß ist Eure Hoffnung noch, den Rückstand auf die Bayern in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga vielleicht doch noch aufzuholen, weil sie ja noch gegen Spitzenreiter Wolfsburg und auch in Potsdam spielen müssen?
„Natürlich hoffen wir noch auf den ein oder anderen Patzer von Bayern. Gleichzeitig sollten wir uns aber vor allem auf unsere Spiele fokussieren. Natürlich ist es das Ziel, jedes der verbleibenden Spiele zu gewinnen, es werden aber noch unangenehme Gegner auf uns zu kommen, die teilweise mitten im Abstiegskampf stecken und um jeden Punkt kämpfen werden. Ich glaube definitiv, es wird gerade nach unseren Niederlagen gegen München und Leverkusen vergessen, dass wir ja bisher eine super Saison gespielt haben. Das gerät leider total in den Hintergrund.“
  VEREIN
























































































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