Page 40 - Spielfeld_Juni_2020
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 Power durch vegane Ernährung: Steven Zuber
 Vegane Ernährung
Seit rund einem Jahr ernährt sich Steven Zuber vegan. Das enorme Potenzial gesunder Ernährung für die eigene Leistungsfähigkeit hat den Schweizer schon viele Jahre zuvor zu einer Umstellung der Ernährung bewogen, doch gemeinsam mit Frau Mirjana verzichtet er nun auch auf Eier, Milch, Fleisch- und Fischgerichte. „Es begann damit, dass Mirjana ihre Ernährung aufgrund von Unverträglichkeiten umstellen musste. Ich wurde so Schritt für Schritt herangeführt und habe mich noch intensiver mit dem Thema beschäftigt.“
Den Verzicht auf tierische Produkte und damit auch auf die etwa in Fleisch enthaltenen Proteine kann er kompensieren. „Hülsenfrüchte haben zum Beispiel deutlich mehr Proteine als Fleisch. Also kann ich auf diese Weise mehr Proteine zu mir nehmen und muss weniger essen. Das ist für einen Leis- tungssportler, aber auch für jeden anderen Menschen sehr hilfreich, weil man zum Beispiel nicht so schnell zunimmt.“
Zusätzlich vertraut Zuber auf Nahrungsergänzungsmittel einer Firma, mit der
er privat zusammenarbeitet und die ihn auch mit Menüs und Rezepten versorgt. „Man muss wie im Training auch bei der Ernährung variieren, um immer neue Reize zu setzen. Gemüse ist immer dabei, ansonsten gibt es bei Proteinen und Kohlehydraten immer Abwechslung.“ Langweilig wird es nie – weder das Essen noch neueste Ernährungstipps: „Das ist ein ganz spannendes Themenfeld, darüber könnte ich stundenlang reden.“
„Ich wurde als junger Spieler auch motiviert, nach dem Training noch etwas mehr zu machen und die beste Version meiner selbst zu werden. Das habe ich irgendwann verinnerlicht und nun will ich ein gutes Beispiel für die Jungs sein. Weil ich weiß, dass ich in der Trainingsvorbereitung und auf dem Platz immer alles gebe und eine große Motivation habe, immer besser zu werden. Wenn ich dadurch andere anspornen kann und sie das auch verinnerlichen, erhöht sich der Wettkampf im Training. Und dieses Klima benötigt man, um sich als Spieler, aber auch als Kollektiv zu verbessern und herauszufinden, wo die eigenen Grenzen wirklich liegen.“
Sorge, dass er durch Gespräche und Tipps für die Kollegen seinen mentalen Vorteil gegenüber den Konkurrenten verlieren könnte, plagen ihn nicht. Zuber scheut keinen Wettkampf. „Für mich gilt ein einfaches Prinzip: Wenn du mit besseren Leuten zusammenarbeitest, wirst du auch besser. Das ist überall so. Wenn jeder in jeder Einheit alles gibt, steigt die Qualität. Am Ende spielen die Besten – und alle auf einem höheren Niveau. So verbessert sich jeder Einzelne von uns. Und ich bin überzeugt, dass ich in diesem Szenario auch stets spielen werde.“
Ehrgeiz und Ansporn sind groß. Dass die TSG den Auftakt gegen Hertha BSC (0:3) und das Spiel in Paderborn (1:1) verpatzte, ärgert Zuber umso mehr. Nach den emotionalen Erfahrungen
der vergangenen Jahre mit Abstiegskampf, Europa- und Champions League ist die Rückkehr in diese UEFA-Wett- bewerbe das große Ziel des international geschulten Mit- telfeldspielers. „Wir sind nicht konstant auf dem Niveau gewesen, auf dem wir sein müssen, wenn wir international spielen wollen. Aber wir arbeiten an uns, um wieder an unsere Erfolge anzuknüpfen. Die TSG ist meine sportliche Heimat geworden, darum habe ich mich langfristig zum Klub bekannt. Wir haben in den vergangenen Jahren eine besondere Geschichte geschrieben und die Region begeistert. Dort will ich wieder hin. Ich möchte international spielen, mich mit den Besten messen und auch dort zeigen, dass ich der Mannschaft helfen kann. Das ist mein Ziel und dafür arbeite ich“ – mit Kopf und Fuß.
Umso erfreulicher, dass es danach aufwärts ging. Beim 3:1 gegen den 1. FC Köln gelang Zuber dann mit dem Treffer zum zwischenzeitlichen 3:0 sein erstes Saisontor: „Es ist schön, wenn man gewinnt und dann noch ein Tor schießt. Mit dem Toreschießen ist es lange her, ich war aber ja auch lange verletzt. Trotzdem bin ich immer drangeblieben und habe auf diese Momente hingearbeitet. Mein Ziel ist es nicht, bloß ein Tor zu schießen, sondern der Mannschaft noch mit vielen Toren und Assists zu helfen. Das war ein schöner Teilerfolg für mich persönlich und auch für das Team, wir sind aber definitiv noch nicht am Ziel.“























































































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