Page 12 - Spielfeld_Juni_2020
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Die Bundesliga läuft wieder – allerdings ohne Zuschauer. Wie haben sich die ersten Spiele vor leeren Rängen für Dich angefühlt?
„Da war nicht so viel Stimmung. (lacht) Es war natürlich anders, unsere Fans fehlen uns sehr. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Saison wieder vor Zuschauern spielen dürfen, aber natürlich ist es wichtig, dass die Partien überhaupt ausgetragen werden. Anders ist es aktuell leider nicht möglich.“
Dennoch hast Du Dich gefreut, endlich wieder bei einem Pflichtspiel auf dem Rasen zu stehen.
„Auf jeden Fall. Fußball ist unser Leben und wir freuen uns sehr, dass wir wieder spielen können. Es war nicht einfach für uns, als wir auf die Entscheidung der Regierung und der Deutschen Fußball Liga warten mussten. Ich habe auch das Gefühl, dass sich doch sehr viele Fans freuen. Selbst wenn sie nicht ins Stadion können, sind sie sicherlich froh, dass sie die Spiele im Fernsehen sehen können.“
Die Vorbereitung auf den Re-Start war sehr speziell: Ihr musstet zunächst in eine Quarantäne. Wie hast Du diese Zeit empfunden?
„Für mich hat sich gar nicht so viel verändert. Ich wohne allein in Heidelberg und verbringe meine Zeit normalerweise sowieso im Trainingszentrum und in meiner Wohnung. Entsprechend war es kein so großer Unterschied für mich.“ (lacht)
Schwierige Situation ist das Stichwort. Du warst, bevor Du zur TSG kamst, ein reiner Offensivspieler, zuletzt sogar Torschützenkönig der dänischen Liga. Bei der TSG musstest Du in der Hinrunde aber sehr oft als Linksverteidiger aushelfen ...
„Der Unterschied war sehr groß. Ich habe die Position zuvor noch nie in meinem Leben gespielt. Bei keinem Verein – noch nicht mal in der Jugend. Aber wenn der Trainer sagt, ich soll da spielen, dann mache ich das auch. Es war ja auch interessant, als linker Verteidiger zu spielen. Da ich vorher selbst meist Rechtsaußen war, ahnte ich oft, was mein Gegen- spieler vorhat. Jetzt hilft es mir umgekehrt, dass ich als Angreifer besser weiß, was meine Gegenspieler denken, da ich selbst Verteidiger gespielt habe.“
Zuletzt hast Du wieder etwas offensiver gespielt. Wie bewertest Du Deine bisherigen Leistungen für die TSG?
„Ich würde sagen, dass ich es ganz ordentlich gemacht habe. Natürlich waren ein paar Fehler dabei, aber das ist glaube ich normal, wenn man die Position zuvor noch nie gespielt hat. In der Offensive spiele ich natürlich lieber. Aber ich will auch dort noch torgefährlicher werden.“
Du hast in dieser Saison bereits per Freistoß für die TSG getroffen. Zudem bist Du auch in Dänemark als berüchtigter Standardschütze bekannt und
 Und vor dem Re-Start gegen Hertha BSC habt ihr als Mannschaft dann eine Woche gemeinsam im Hotel gewohnt.
„Es war cool, nach der Zeit allein zu Hause dann im Hotel wieder mit den anderen Spielern zusammen zu sein, den regelmäßigen Kontakt zu den Jungs zu haben. Wir hatten beim Essen einen Skandina-
auf der Bundesliga-Homepage wurdest Du als „Hoffenheims Herr der Standards“ vorgestellt. Woher kommt die Stärke?
„Ich habe Freistöße schon trainiert, seitdem ich ganz klein bin. Mein bester Freund war Torwart und hat sich früher dann immer ins Tor gestellt. Er war ein sehr guter Trainingspartner für mich. Ich konn- te dann aus allen Positionen schießen und meine
vier-Tisch und konnten uns austauschen. Für andere Technik trainieren. Das habe ich dann immer weiter Spieler mit Familie war das sicherlich nicht so schön, fortgesetzt.“
eine Woche nicht da sein zu können, aber das gehört
nun mal aktuell zu unserem Job. Im Leben musst
du auch schwierige Situationen meistern.“
 PROFIS














































































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