Page 94 - Spielfeld_Mai_2020
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 Bundesligapause:
„Ein Leitfaden für zu Hause“
Der Trainingsstopp ermöglichte es dem Klub, Dinge voranzutreiben, die zuvor aufgrund des aktuellen Tagesgeschäfts nicht möglich waren. Timo Gross und sein Team kümmerten sich um Kamerasysteme, Strukturen und neue Projekte. Doch auch die Arbeit mit den Spielern ruhte nicht: So erhielten alle Profis Informationen aus Szenen der bisherigen Spiele. Un- terteilt in Spielphasen, ausgerichtet auf die Spielidee, versehen mit textlichen und visuellen Hinweisen – alles exakt abge- sprochen mit Chefcoach Alfred Schreuder. Ein Leitfaden für zu Hause. „Es war als kleine Wiederholung gedacht, bevor es wieder auf den Rasen ging. Diese Inhalte haben wir in Videoschalten, danach in Kleingruppen und schließlich mit dem gesamten Team wiederholt.“
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Das Spiel rückt näher, der Matchplan steht – Zeit für die Detailarbeit. Nun wird in den Mannschaftssitzungen der nächste Gegner besprochen, auf dem Platz an der Umsetzung gefeilt. Timo Gross und das Trainerteam verfolgen das Geschehen genau, unterbrechen, lassen Übungen und Spielzüge wiederholen. Beim Spiel Elf-gegen-Elf steht er mit einer Kamera und seiner technischen Ausrüstung auf dem Podest, das sich seitlich am Trainingsplatz auf der Höhe der Mittellinie über der großen Videoleinwand befindet, und analysiert das Training: Gross filmt, beobachtet mit bester Sicht die Umsetzung der gewünschten taktischen Ideen – und liefert in Sekundenschnelle das Video. „Wenn Alfred unterbricht, kann ich die gewünschte Szene sofort auf die Videoleinwand werfen. Dort kann sie gezeigt und besprochen werden. Dieses direkte Feedback ist für den Spieler ideal, da er es zeitnah und nicht erst nach dem Training erfährt.“ Parallel dazu bereiten sich Gross und sein Team auch schon immer auf den übernächsten Gegner vor. „Um frühzeitig alle Informationen von unseren Gegnern beisammen zu haben, analysieren wir immer zwei Teams überlappend – die Gegnerbeobachtung kann nicht erst zu Beginn der jeweiligen Woche gestartet werden.“
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Analyse-Schwerpunkt ist immer noch das Spiel Elf-gegen-Elf. Der Fokus richtet sich aber nun zudem auf die Indi- vidualanalyse der eigenen Spieler: Wie gut setzt jeder TSG-Profi die speziellen Vorgaben um. Welcher Spieler auf einer umkämpften Position kommt mit den Anforderungen besser zurecht? „Das Aufsaugen einer Information ist für den Spieler entscheidend, es geht darum, später auf dem Platz intuitiv zu reagieren: Denkt er zu lange nach, kann es schon zu spät sein.“
Ein neuer Punkt im Wochenplan: Standardsituationen. Auch hier wird der Gegner genauestens untersucht: Welcher Schütze schießt welche Standards, wie werden Eckbälle ausgeführt, wie bewegen sich die Spieler in Angriff und Verteidigung? Auch in diesem Punkt werden die Spieler und der übrige Trainerstab mit Videos, Daten und Auffällig- keiten versorgt.
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