Page 79 - Spielfeld_Mai_2020
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 SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
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   Name
Stefanie Mattern
Alter
21
Beruf
Studentin
D er Tag, der alles änderte, ist Stefanie Mattern noch präsent. Sie war zehn Jahre alt und auf dem Weg ins Schulland- heim, als die „stärksten Kopfschmerzen“ ihres Lebens
eintraten. Im Krankenwagen enden die Erinnerungen – und beginnen erst wieder, als sie aus der Not-Operation erwacht. Die Diagnose ist ein Schock: Glioblastom, ein besonders aggressi- ver Hirntumor. Stefanie Mattern kämpft gegen den Krebs. Eine weitere OP, Chemotherapie, Bestrahlung. Aber auch Schule und Sport helfen der heute 21 Jahre alten Mannheimerin.
Dann, rund vier Jahre nach der ersten Diagnose, gibt es endlich Entwarnung. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Hei- delberg findet dank einer neu entwickelten Diagnosemethode heraus: Es handelte sich um einen gutartigen Tumor, nicht um ein Glioblastom. Eine große Befreiung für Stefanie Mattern: „Es war eine große Erleichterung, dass ich nun wusste, so etwas nicht noch einmal durchmachen zu müssen, dass ich keine Angst mehr zu haben brauchte, dass beim MRT wieder entdeckt wird, dass etwas nicht stimmt.“
„Wenn man selbst so schwer erkrankt ist, macht man sich als junger Mensch auch erstmalig Gedanken darum, wie wichtig Ärzte und Forscher sind, um Menschen zu helfen. Und wie wichtig es ist, dass es Menschen wie Dietmar Hopp gibt, die so etwas durch ihre Förderung ermöglichen. Das habe ich in Heidelberg am eigenen Leib gespürt.“
Noch immer wird sie in Heidelberg einmal jährlich untersucht. „Mir geht’s super, ich bin komplett wohlauf“, sagt sie. Die Aufenthalte im Krankenhaus haben keine Abneigung hinterlas- sen – im Gegenteil: „Wenn man selbst so schwer erkrankt ist, macht man sich als junger Mensch auch erstmalig Gedanken darum, wie wichtig Ärzte und Forscher sind, um Menschen zu helfen. Und wie wichtig es ist, dass es Menschen wie Dietmar Hopp gibt, die so etwas durch ihre Förderung ermöglichen. Das habe ich in Heidelberg am eigenen Leib gespürt.“ Die eigene Geschichte hat so zu einem neuen Berufswunsch geführt: „Ich studiere Jura, möchte aber Medizin studieren. Ich möchte das tun, was mir wirklich Spaß macht. Und vor allem den Menschen und der Gesellschaft so etwas zurückgeben.“
„Was Dietmar Hopp mit der Stiftung geschaffen hat und auf wie vielen Ebenen dadurch Menschen geholfen wird, ist einmalig.“
A
lexander Jauß verließ seine Heimat Rottenburg im Alter von 15 Jahren mit einem klaren Ziel: Profifußball. Also
  wechselte er zur TSG Hoffenheim und zog in eine Gastfamilie. Ein großer, mutiger Schritt, den er nie bereute – obwohl es mit der erhofften Karriere nicht klappte. Stattdessen wurde das duale Ausbildungskonzept zum Sprungbrett der Laufbahn: „Anpfiff ins Leben hat sich von Beginn an sehr um mich gekümmert und mir schnell klar gemacht, wie wichtig ein zweites Standbein ist. Mein erstes Praktikum habe ich bei der SAP gemacht, anschließend mein Abitur auf dem Gymnasium in Sinsheim.”
Dass es mit der Profikarriere nicht funktionieren würde, wurde Jauß in der U19 der TSG klar. Doch dank der mittlerweile gewachsenen beruflichen Perspektive war dies kein Problem: „Mir wurden ganz andere Möglichkeiten aufgezeigt. So fiel es mir leicht, mit dem Fußballtraum abzuschließen. Ehrgeiz und Teamgefühl habe ich mir aus der Zeit bei der TSG bewahrt und die Motivation zu diesem Weg aus den von Anpfiff ins Leben ermöglichten Praktika gewonnen. Mittlerweile bin ich Verkaufsleiter bei Lidl und führe ein Team aus 150 Mitarbeitern. Hoffenheim und die damit verbundene Hilfe der Stiftung waren ein extrem guter Startpunkt für mich auf dem Weg zu meinem Traumjob.”
Regelmäßig denkt Jauß darüber nach, wie sein Leben ohne die spezielle Förderung verlaufen wäre – und ist jedes Mal aufs Neue glücklich, sie genossen zu haben: „Es war sehr wichtig für mich, dass die Ausbildung nicht nur einspurig auf den Fußball bezogen verlaufen ist. Das hat mir enorm viel gebracht. Was Dietmar Hopp mit der Stiftung geschaffen hat und auf wie vielen Ebenen dadurch Menschen geholfen wird, ist einmalig.”
Name
Alexander Jauß
Alter
29
Beruf
Verkaufsleiter
   









































































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