Page 68 - Spielfeld_Mai_2020
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 INTERVIEW DIETMAR BÖHM, GESCHÄFTSFÜHRER BEI PREZERO „Besinnung auf das Wesentliche“
 Die Corona-Pandemie und ihre Bewältigung sind gegenwärtig die zentralen Themen. Alle Felder des öffentlichen Lebens
Gerade die sogenannten systemrelevanten Berufe, wie Ärzte und Krankenpfleger oder die Mitarbeiter in den Lebensmittelunternehmen und in der Entsorgungsbranche, haben im Zuge der Corona-Krise viel Aufmerksamkeit erfahren. Ist es an der Zeit diesen Menschen einen ganz besonderen Dank auszusprechen? „Absolut! Die Corona-Pandemie hat eindeu- tig gezeigt, auf welche Berufsgruppen es in
einer Krisensituation wirklich ankommt. Es sind in der Tat genau die genannten Berufe, die zuvor oftmals vergessen wurden oder deren Tätigkeiten man als selbstverständlich betrachtet hat. Doch gerade die „Krankenschwester“ oder der „Müllmann“ sichern die elementaren Grundbedürfnisse und sind gleichzeitig den Gefahren von Corona selbst am direktesten ausgesetzt. Diese Berufsgruppen erhalten jetzt zurecht viel Aufmerksamkeit und Dank durch die Gesellschaft. Ich wünsche mir, dass diese Wertschätzung auch nach Corona weiter Bestand haben wird. Bei unseren eigenen Mitarbeitern haben wir uns in den vergangenen Tagen deshalb mit einem Dankespaket nochmal extra bedankt.“
Denken Sie, dass die Corona-Krise unsere Gesellschaft ein Stück weit verändern wird ?
„Ja, das ist schon jetzt zu erkennen. Der Leistungsdruck und das „Höher, Schneller, Weiter“ scheinen einer neu- en Form der Bodenhaftung und der Besinnung auf das Wesentliche im Leben zu weichen. Beispielsweise ist zu fragen, ob Dienstreisen zukünftig noch im selben Maß erforderlich sind? Oder ob wir Corona als Chance sehen, um die Möglichkeiten der Digitalisierung zukünftig besser zu nutzen und somit auch die Umwelt zu schonen? Es wäre wünschenswert, dass wir vieles davon aufgreifen, um wichtige Themen wie den Klimawandel und die lebenswerte Zukunft für unsere Kinder gemeinsam neu anzugehen.“
Wird auch die Partnerschaft zwischen der TSG Hoffen- heim und PreZero möglicherweise eine andere sein, weil man z.B. bestimmte Werte stärker lebt oder in den Vordergrund stellt?
„Unsere Partnerschaft mit der TSG Hoffenheim beruht auf festen Werten und Überzeugungen. Unser gemeinsames Ziel ist es, für Mensch und Umwelt eine saubere Zukunft zu schaffen, in der Ressourcen geschont und Abfälle gegen Null reduziert sind. Daran werden wir auch in Zukunft weiter festhalten und unsere Partnerschaft so weiter mit Leben füllen. Ich wünsche mir, dass wir alle nach Corona wieder frei und gesund zusammenkommen können: mit unseren Verwandten und Freunden – und natürlich auch wieder mit vielen anderen Sportbegeisterten in der PreZero Arena.“
 sind davon betroffen. Wie nimmt PreZero die Corona-Krise wahr?
„Auch uns als Umweltdienstleister hat die Corona-Pandemie völlig überraschend getrof-
fen und wir mussten innerhalb kürzester Zeit
darauf reagieren. An oberster Stelle standen
von Anbeginn der Schutz und die Gesundheit
arbeiter. Uns war schnell bewusst, dass wir in einer solchen Ausnahmesituation unbedingt die Handlungsfähigkeit behalten müssen – gerade mit Blick auf die systemrele- vanten Dienstleistungen von PreZero als Entsorgungs- unternehmen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitabeiter an unseren Verwaltungsstandorten haben wir deshalb schnell Homeoffice-Arbeitsplätze eingerichtet. Gleichzeitig haben wir auch für unsere Kollegen in Entsorgung, Sortierung und auf den Wertstoffhöfen bestmögliche Schutzmaßnahmen ergriffen und die Abläufe angepasst. Beispielsweise wurden Schutzmasken und Desinfektionsmittel geordert oder die Schutzabstände untereinander vergrößert.“
Welche Aufgaben mussten Sie gleich zu Beginn der Krise meistern und was waren die Herausforderungen für Ihre Mitarbeiter vor Ort?
„Die tägliche Abfallentsorgung und -verwertung musste aufrechterhalten werden. Und das bei veränderten Bedin- gungen, denn durch die Krise hat sich der Ort, an dem der Abfall anfällt, stark verschoben. Parallel mussten die ho- hen Hygiene- und Schutzmaßnahmen beachtet werden. In der Praxis war dies nicht immer ganz einfach – denkt man beispielsweise an den beschränkten Platz in den Kabinen unserer Entsorgungsfahrzeuge. Dennoch haben alle angepackt und einen enormen Einsatz gezeigt. Nur so konnten wir die Entsorgung weiter aufrechterhalten und unserer Rolle als systemrelevanter Akteur gerecht werden. Ich bin wirklich sehr stolz auf alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“
 Dietmar Böhm
unserer Mit-
 VEREIN















































































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