Page 58 - Spielfeld_Mai_2020
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„Mindestens einmal pro Woche haben wir zu allen Kontakt“, erklärt Metz. „Nur zu Beginn war es bei einigen etwas schwie- rig, aber dann ist der digitale Unterricht richtig gut ins Rollen gekommen.“ Die Terminfindung, wann welcher Lehrer für welchen Spieler Zeit hat, sei zunächst eine Hürde gewesen, aber durch gute Koordinierung gelöst worden. Die rund 25 Lehrer von Anpfiff ins Leben schließen sich mit den Spielern via Skype, WhatsApp-Video oder FaceTime kurz, um den „normalen“ (Nachhilfe-)Unterricht bestmöglich zu simulieren. „Das alles hat sich mittlerweile gut
Manchen Schülern machte es allerdings zunächst Probleme, ohne den strikt geregelten Tagesablauf von Training, Schule und Anpfiff-Betreuung zurechtzukommen. „Wir bauen auf die Seriosität der Spieler und die Unterstützung durch die Eltern. Und fragen natürlich nicht nur ständig, ob wir den Jungs helfen können, sondern besprechen uns auch wie sonst immer mit ihren Lehrern und Schulen“, erklärt Metz. In den kommenden Wochen bleibt er zusammen mit den Kolleginnen Plein und Schneider gefordert. Die eigentlich
eingespielt. Wir müssen nur flexibler als sonst vorgehen“, berichtet Metz.
Der Schulalltag von Anpfiff ins Leben
wird so aufrechterhalten. Dominik Dro-
bisch, der Leiter der TSG-Akademie,
hält dies für sehr bedeutend. „Unsere
Akademie genießt deutschlandweit ein hohes Ansehen, und das nicht nur wegen der exzellenten sportlichen Ausbildung, sondern auch wegen der professionellen schulischen Betreuung durch Anpfiff ins Leben. Es ist selbstverständlich und wichtig, dass wir das auch in dieser schwierigen Zeit durchziehen“, betont Drobisch. „Ein großer Vorteil ist es natürlich, dass die heutige Schülergeneration sehr medien- und technikaffin ist und dass es diesbezüglich keine Eingewöhnungsprobleme gibt“, sagt Metz. Dies treffe schon eher auf die älteren Lehrkräfte zu, aber auch die haben sich den veränderten Gegebenheiten bestens angepasst. „Diese Erfahrung machen ja momentan recht viele Menschen, dass die digitale Kommunikation prak- tisch ist und manches auch erleichtert“, sagt Metz.
Selbst in den Osterferien wurde weiter gelernt, denn das Anpfiff-Konzept soll alle Schüler fördern, auch die guten.
für April vorgesehenen schriftlichen Prüfungen starten in Baden-Würt- temberg nun (voraussichtlich) ab dem 18. Mai, die mündlichen sind in den Juli verschoben worden.
Auch am Mädchen- und Frauen-
fußballförderzentrum in St. Le- on-Rot findet das Lernangebot von Individualnachhilfe bis Prüfungsvorbereitung auf neuen Kommunikationswegen statt. Im Austausch mit den drei Laufbahnbegleitern an der TSG-Akademie entwickelte Sarah Böser, die dortige Laufbahnbegleiterin für den Bereich Schule, binnen weniger Tage einen Prozessablauf, der seitdem als Fahrplan für Spielerinnen und Lernbegleiter dient. „Das Lernen online war bei uns bisher noch kein allzu großes Thema“, gibt Böser zu. „Demnach war auch von allen Seiten zunächst etwas Skepsis zu spüren, ob das ein adäquater Ersatz für unsere bisherigen Angebote sein kann.“ Doch auch dort zeigte sich schnell, dass insbesondere die Spielerinnen kaum Probleme mit der Umstellung hatten. Böser und Metz sind sich einig: „Aus der Coronakrise können wir lernen, wie es in der Zukunft mit dem digitalen Lernen
weitergehen kann.“
„Das alles hat sich mittlerweile gut eingespielt. Wir müssen nur flexibler als sonst vorgehen.“
MARCEL METZ
  VEREIN


















































































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