Page 93 - Spielfeld_April_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 93
Der Heimkehrer
Tony Mamodaly spielte als Jugendlicher für die TSG. Nach gut einem Jahrzehnt und vielen Erfahrungen kommt er als „Head of International Operations“ nach Hoffenheim zurück.
Die ersten großen Termine hat der frühere Leistungssportler bereits für die TSG wahr- genommen, die Reiseziele waren Kenia und Südafrika.
Mamodaly, der im englischsprachigen Ausland
als „Head of International Operations der TSG
Hoffenheim“ vorgestellt wird, konnte sich im
Team mit weiteren TSG-Mitarbeitern gleich
bewähren und seine Weltläufigkeit einbringen.
Zwar ist er ein waschechter Kurpfälzer, lebte
aber sieben Jahre in den USA und sammelte
dort auch Erfahrung in der renommierten amerikanischen Sportagentur Wasserman,
die Sporttalente managt und Unternehmen
in Marketing-Fragen berät. „Die größte Herausforderung besteht für mich darin, alle Aktivitäten der TSG auf interna- tionaler Ebene zu bündeln, die Perspektiven zu vergrößern und strategisch sinnvoll zu verknüpfen“, sagte Mamodaly. „Wir müssen uns als TSG Hoffenheim nicht verstecken. Die Bundesliga ist die innovativste Liga der Welt. Und in dieser Liga ist die TSG der innovativste Verein“, beschreibt er die gute Hoffenheimer Ausgangslage.
Bereits 2015 gründete er selbst eine Agentur, die Top- talente aus Deutschland, die auf den Durchbruch warten, an US-Universitäten vermittelt. Im Fußball kennt sich Mamodaly aufgrund seiner Erfahrungen sehr gut aus. Als Sportler war er selbst ein Multitalent, spielte im höheren Juniorenalter parallel bei der TSG Hoffenheim und den Rhein-Neckar-Löwen. Als Handballer absolvierte er sogar Junioren-Länderspiele. Weil er sich zu spät komplett auf
den Fußball konzentrierte, wurde es trotz DFB-Anfragen nichts mit möglichen U-Län- derspielen. „Aber Länderspiele konnte ich doch noch bestreiten“, erzählt Mamodaly lächelnd. Acht Länderspiele machte er, gerade 20 geworden, für Madagaskar, der Heimat seines Vaters. Zur gleichen Zeit stand der Offensivspieler noch bei Dynamo Dresden unter Vertrag, nachdem er zuvor im Sommer 2008 von der TSG für eine Saison zur U19 des KSC gewechselt war. Das zweijährige Dresd- ner Intermezzo schlug aber fehl, während sich parallel die Spiele beim COSAFA-Cup (Meisterschaft für das südliche Afrika) zu einem großartigen Erlebnis entwickelten.
Mit dem madagassischen Nationalteam spielte Mamodaly auch mal vor 50.000 Zuschauern, schoss mehrere Tore und tauschte das Trikot mit dem früheren Chelsea-Star John Obi Mikel (Nigeria). Aber es folgte eine Verletzung, wiederholt zerschlugen sich vielversprechende Transfers – und mit 20 Jahren erkannte Mamodaly, dass eine Profikarriere nicht mehr realistisch war. Stattdessen erhielt er an der St. Thomas University nahe Miami ein Stipendium, wurde Kapitän des Uni-Teams STU Bobcats, studierte Marketing und machte den Bachelor nach zweieinhalb Jahren mit der Note 1,0. In einem kombinierten Studium an der Columbia University in New York und an der St. Thomas University schaffte er bis 2017 auch einen „Master of Business Administration“.
Von seinen umfangreichen Erfahrungen und Kompetenzen soll künftig die TSG Hoffenheim möglichst intensiv profitieren.
    Mit 17 Jahren kam Tony zur TSG. Mit 20 Jahren bestritt Tony (weißes Trikot/Nr.9) Länderspiele für Madagaskar.
 















































































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