Page 92 - Spielfeld_April_2020
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 Internationalisierung ist im Profifußball ein wich- tiges Schlagwort geworden. Es bedeutet, dass Klubs über die Grenzen des eigenen Landes
an Bedeutung oder sogar an Einfluss gewinnen möchten. Manchester City etwa hat mit der „City Football Group“ sieben Vereine in fünf Kontinenten übernommen. Ein ähnliches Modell betreibt der österreichische Getränkekonzern Red Bull, dem die RB-Klubs in Leipzig, Salzburg und New York sowie der brasilianische Zweitligist CA Bragantino gehören.
Viele andere Vereine gehen den Weg, für Trainingslager, Testspiele und PR-Touren nach Asien oder Nordamerika zu reisen. So gastiert der FC Bayern München regelmäßig in Katar und reist wie Dortmund, Schalke und andere in den Fernen Osten. Einige Bundesligisten betreiben auch Büros in New York, Schanghai oder Singapur, um mehr Nähe zu den dortigen Fußball-Märkten zu haben.
Die TSG Hoffenheim hat sich aber für einen innovativen Ansatz entschieden. Der Klub versteht Internationali- sierung ebenso als Instrument, die Marke TSG Hoffen- heim auch in anderen Kontinenten zu etablieren, möchte aber zugleich seine gesellschaftliche Verant- wortung auch in anderen Teilen der Welt wahrnehmen. So ist die TSG schon seit 2015 im südlichen Afrika mit verschiedenen Initiativen engagiert. In Namibia etwa wurde eine Initiative ins Leben gerufen, die rund eine Viertelmillion Jugendliche in den Ballungsräumen mit den Themen Bildung, Ernährung und Klimaschutz vertraut macht und darüber hinaus 1500 Lehrerinnen und Lehrer fortbildet.
 T ony Mamodaly kam als 16-Jähriger in die U 17 der TSG Hoffenheim. Guido Streichs- bier, inzwischen U19-Trainer beim DFB,
hatte sich persönlich um ihn bemüht. Mit der ganz großen Karriere eines Fußball-Profis wurde es aus verschiedenen Gründen nichts, aber seit einigen Wochen ist Mamoda- ly zurück bei der TSG Hoffenheim. Der 29 Jahre alte Mannheimer soll als neuer „Beauftragter für Internati- onale Beziehungen“ bestehende Projekte intensivieren und das weltweite Netz des
Klubs erweitern.
„Meine Funktion ist breit gefächert. Ich werde mit vielen, ja fast allen Ebenen der TSG zusammenarbeiten“, sagte Mamodaly, der Geschäftsfüh- rer Dr. Peter Görlich direkt unterstellt ist. „Unser ge- meinsames Ziel ist es, die TSG Hoffenheim im Ausland präsenter zu machen. Bei den Aktivitäten können wir soziale, kom- merzielle und sportliche Schwer- punkte setzen oder sie miteinan- der kombinieren“, erklärt Mamodaly.
   Ausbildung in Theorie und Praxis (wie auf S. 90/91) für junge Trainer*innen vermittelt die TSG-Fußballschule.
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