Page 84 - Spielfeld_April_2020
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    Stammgast bei der TSG: Marcel Goc testete auch schon den Footbonauten.
  „Eishockey war, ist und bleibt für immer meine große Leidenschaft.
Die Sportart hat einen Riesenanteil an meinem Leben.“
Im Sommer 2015 war er aus der amerikanischen Profiliga NHL zurück in die DEL gewechselt und nach Mannheim zurückgekehrt. Bei den Adlern spielte der Center bereits von 2002 bis 2003 sowie für 18 Spiele während des NHL-Lockouts in der Saison 2012/13. Mit den Adlern gelang ihm dann auf der Zielgeraden seiner Laufbahn ein lang ersehnter Erfolg: die Meisterschaft im vorigen Jahr. Es ist der einzige große Titel seiner Vereinskarriere: „Das war ein Highlight. Ich bin froh, dass ich das miterleben durfte.“ Doch die Zeit in Mann- heim war nicht nur von Höhepunkten geprägt. Verletzungen sorgten dafür, dass er vor allem in der Anfangszeit häufig nicht auf dem Eis stand. „Die knapp fünf Jahre in Mannheim waren in der Hinsicht schon extrem, zumal die Verletzungen für langfristige Pausen sorgten. Zuvor bin ich fast immer verschont geblieben. Das nagt natürlich an einem“, sagt Goc.
Die Reha verbrachte der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft meist bei der TSG Hoffenheim in Zuzenhausen. Der Grundstein einer engen Beziehung: „Dankenswerterweise öffnete mir die TSG ihre Türen. Die Menschen dort sind sehr freundlich und haben mir sehr viel geholfen. Ich habe einige Physiotherapeuten kennengelernt und auch ein paar Spieler getroffen. Dadurch verfolge ich Hoffenheim in der Bundesliga natürlich intensiver. Für mich ist die TSG mehr als nur irgendein Verein der Region. Ich war schon während meiner Zeit bei den Adlern ein paar Mal im Stadion und werde die freie Zeit jetzt natürlich nutzen, um noch häufiger Spiele zu besuchen.“
Ursprünglich war geplant, dass Goc nach der Karriere mit seiner Familie zurück in den Schwarzwald zieht. Doch mittlerweile hat sich Mannheim und die Region für ihn zur zweiten Heimat entwickelt. „Wir sind nun seit fünf Jahren hier und fühlen uns sehr wohl. Die Kinder haben hier soziale Kontakte aufgebaut. Aktuell sehen wir keinen Grund, warum wir umziehen sollten.“
Darum war es ein logischer Schritt, für die Adler tätig zu bleiben: Zur neuen Saison wird Goc „Skills und Development Coach“ der Adler und „mehrmals pro Woche mit den Profis auf dem Eis stehen und an den individuellen Fähigkeiten arbeiten“. Auch an Nachwuchsspieler wird er sein Wissen in Zukunft weitergeben. Zwei Tätigkeitsfelder, die ihm liegen: „Mit jungen Spielern auf dem Eis zu stehen, ihnen hilfreiche Tipps zu geben und sie zu Höchstleistungen zu motivieren, hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht. Dass ich zudem nun mit Profis zusammenarbeiten werde und nicht mehr in der Kabine sitze, wird sicherlich eine Umstellung. Aber ich freue mich riesig auf meinen neuen Lebensabschnitt. Mein Ziel ist es, aus jeder Situation so viel wie möglich zu lernen.“ Da die Adler längst zu einer Herzensangelegenheit geworden sind, freut ihn die gemeinsame Zukunft besonders: „Ich habe dem Verein und vor allem Daniel Hopp viel zu verdanken. Wir haben uns damals während des Lockout-Jahrs näher kennengelernt und direkt gut verstanden.“
Auf eins aber freut sich Marcel Goc nach dem Ende seiner aktiven Karriere: „Nach 21 Jahren will ich auch mal wieder am Wochenende Papa sein und die Zeit mit meiner Familie genießen.“
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