Page 8 - Spielfeld_April_2020
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Stunde der Solidarität
Die TSG Hoffenheim reagiert mit umfangreichen Hilfsangeboten auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen durch das Coronavirus. Der Klub erfährt dabei eine ungeheure Welle der Unterstützung durch viele Menschen und Firmen der Region.
Die Reaktion der TSG auf die Unterbrechung des Bundesliga-Betriebs war umgehend und unmissverständlich: „Diese Pause ist absolut geboten, weil die Gesundheit der Menschen im Vordergrund stehen muss. Da kann und darf es keine zwei Meinungen geben“, sagte TSG-
Gesellschafter Dietmar Hopp: „Der Fußball kann sich nicht abkoppeln von der Gesellschaft – und wir tun gut daran, in dieser absoluten Krisen- und Ausnahmesituation keine Sonderrolle zu beanspruchen.“ Mehr noch: „Viele Menschen müssen ungemeine Einschränkungen und Belastungen in Kauf nehmen. Dort gilt das Gleiche wie im Fußball: Es schlägt die Stunde
der Solidarität. Der Starke hilft dem Schwachen. Ich würde mir wünschen, dass die-
ser sehr naheliegende Solidaritätsgedanke bei allen Protagonisten der Bundesliga Konsens ist“, sagte der 79-Jährige und fügte an: „Ich hege durchaus Sympathie für
die Idee eines Solidarfonds, um dieser Ausnahmesituation zu begegnen. Da darf es
keine Denkverbote geben. Wir bei der TSG werden ganz sicher eine Idee ausarbeiten,
wie wir als Klub der Region unseren Beitrag in dieser Notsituation leisten können.“
Und so war die TSG Hoffenheim am 18. März der erste Bundesligist, der eine Art Rettungsschirm spannte. Schließlich hat das Coronavirus massive Auswirkungen auf
alle gesellschaftlichen Ebenen, Einschränkungen bestimmen den Alltag. Gerade wichtige medizinische Einrichtungen, Betriebe und Sportvereine spüren unmittelbar die Folgen der Pandemie. Um Partner, deren Existenz unmittelbar mit dem Spielbetrieb der Fußball-Bundesliga zusammenhängt, aber auch wichtige Einrichtungen, Institutionen oder Sportklubs in der Rhein-Neckar- Region im Bedarfsfall zu unterstützen, legt die TSG Hoffenheim einen „Corona-Hilfsfonds“ auf.
„Wir sind sehr stark in unserer Region verankert und empfinden eine hohe Verantwortung für die Menschen, die in ihr leben“, sagt TSG-Geschäftsführer Dr. Peter Görlich und verweist dabei auf die vielfältigen gesellschaftspolitischen Aktivitäten im Rahmen der Zukunftsinitiative „TSG ist Bewegung“. „Der Profi-Fußball ist in einer privilegierten Situation und gerade in der aktuellen, übergreifenden Krise, die wir in dieser Form bislang noch nicht erlebt haben, ist in vielerlei Hinsicht unsere Solidarität und ein aktives Handeln gefragt“, ergänzt Geschäftsführer-Kollege Frank Briel. Aus diesen Gründen hat sich die Klubführung dazu entschlossen, einen Fördertopf einzurichten.
Dieser speist sich zum einen aus einer Einlage der TSG Hoffenheim. Einen namhaften Betrag steuert zudem TSG-Gesellschafter Dietmar Hopp bei. „Es ist für mich eine Selbstverständ- lichkeit den Menschen zu helfen, die sich plötzlich einer solchen Notsituation ausgesetzt sehen und in ihrer Existenz bedroht sind“,
sagt Hopp, der die Mittel aus seinem
Privatvermögen zur Ver-
fügung stellt.
  KAMPF GEGEN CORONA

















































































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