Page 54 - Spielfeld_April_2020
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 Gleichzeitig verfolgt er, meist instinktiv, wo sich seine Abwehrkollegen aufhalten, die er vermutlich gleich an- spielen muss. Am besten dreht er auch einmal den Kopf kurz, um im Zweifel zu erfassen, ob ein gegnerischer Stürmer ihn stören könnte. Exakt dieser Rundumblick, das intuitive Erfassen der Situation, ohne bewusstes Nachdenken, kann neben anderen Fähigkeiten in der Helix Arena trainiert werden.
Dass in dem Programm Roboter und nicht Fußballspieler dargestellt werden, hat einen Grund. „Die Helix ist be- wusst kein rein fußballspezifisches Tool, sondern kann als Trainingsgerät übergreifend eingesetzt werden“, betont Jan Mayer. So sind derzeit Trainingsstudien mit Schlaganfall-Patienten geplant, welche dadurch auf den Alltag wie beispielsweise das Verhalten im Straßenverkehr vorbereitet werden sollen.
Max Geschwill hat nach der Roboter-Challenge weitere Prüfungen mit den Namen „Numbers“, „Match“ und „Sphere“ gemeistert, in denen es unter anderem um das „räumliche Arbeitsgedächtnis“ und „schnelles Umschal- ten“ ging. Wie so oft kommt das Beste zum Schluss: Das Top-Programm heißt Neo360, es wurde von der Münchner Firma Aesir Interactive entwickelt, einem der führenden und besonders kreativen Entwickler von Virtual Reality-Spie- len. Als Jan Spielmann es startet, wird die Helix Arena zu einer Gaming Halle der Extraklasse. Die Firma Anton
Paar, die auch das Footbonaut-ähnliche Gerät skills.lab herstellt, hat neueste Beamer-Technik und supermoder- ne Sound-Technik verbaut. Die Projektion auf die Wände erfolgt in 3D, VR-Technologie sorgt für eine erstaunliche Tiefe der Bilder. In den Trainingsprogrammen steckt Künstliche Intelligenz, um sie perfekt auf jeden Nutzer individuell abzustimmen.
Max Geschwill, eingetaucht in eine futuristische Welt, muss den Ball, der die Form eines Diskus hat, nun mit dem Remote Controller zu seinen Mitspielern passen. Das Problem: Die Mitspieler, die sich in unterschiedlicher Entfernung mal schneller, mal langsamer, von beiden Seiten auf ihn zu bewegen, werden durch Gegenspieler abgeschirmt, die nur für sehr kurze Phasen eine Anspiel- möglichkeit eröffnen. Geschwill muss andauernd checken, wann er seine Pässe spielen kann. Die Rückmeldung, ob sie angekommen sind oder abgefangen wurden, erreicht ihn sofort über die eindrucksvolle Soundkulisse. Jan Spielmann steht außerhalb der Helix Arena und beobach- tet alles auf einem Bildschirm, wo das Geschehen im Inneren aus der Vogelperspektive erscheint. So kann die Performance zeitgleich beobachtet und später analysiert werden. „Man achtet zum Beispiel darauf, wie sehr die Spieler den Kopf und den Oberkörper drehen, wie sehr sie sich in einer guten Vorbereitungshaltung befinden, um die Spielsituation zu erfassen und angemessen zu reagie- ren“, erläutert Jan Spielmann.
VEREIN




























































































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