Page 53 - Spielfeld_März_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 53
 Prominente Weggefährten
In seinen knapp 15 Jahren bei der TSG hat Hans Schobes viele Spieler kommen und gehen sehen. Aus seinem ersten Team von 2005 schafften es in Nick Proschwitz und Thorsten Kirschbaum gleich zwei Talente in den Profi-Fußball. Ihnen sollten viele folgen, wie Hans Schobes nicht ohne Stolz betont: „Ganz Deutschland schaut auf die Talentförderung der TSG, in Sachen Durch- lässigkeit zum Profi-Kader sind wir ganz vorn, Hoffenheim hat in den vergangenen Jahren mehr Spieler in die Bundesliga ge- bracht als der FC Bayern München.“ Dazu kommen die Trainer Julian Nagelsmann, Domenico Tedesco und David Wagner, die es aus der TSG-Akademie in den Profi-Fußball schafften. Die Liste der Spieler, die er in Hoffenheim betreut hat, und die nun in der Bundesliga aktiv sind oder waren, ist noch deutlich länger:
Tor: Thorsten Kirschbaum, Gregor Kobel
Abwehr: Alfons Amade, Manuel Gulde, Matthias Jaissle, Stefan Posch, Niklas Süle, Jeremy Toljan, Jannik Vestergaard
Mittelfeld: Nadiem Amiri, Baris Atik, Christoph Baumgartner, Russell Canouse, Dennis Geiger, Pascal Groß, Jonas Hofmann, Kenan Karaman, Grischa Prömel, Robin Szarka,
Marco Terrazzino, Boris Vukcevic
Angriff: Maximilian Beier, Antonio Colak, Robin Hack, Joshua Mees, Philipp Ochs, David Otto, Davie Selke, Denis Thomalla
„Die TSG hat mein Leben bereichert.“
 Büro voller Erinnerungen: Von seinem Schreibtisch blickt Hans Schobes auf Höhepunkte seiner Betreuer-Laufbahn.
Das verlorene Finale gegen Schalke blieb nicht nur wegen der vergessenen Stutzen in Erinnerung. Hans Schobes sah im Spiel den besten Fußballer, der ihm in dieser Altersklasse jemals aufgefallen war. „Als Schalke Leroy Sané einwechselte, der damals schon bei den Profis spielte, kippte das Spiel und wir verloren 1:3. Da hatten unsere Jungs Respekt, er war einfach zu stark.“
Doch auch Platz zwei war ein großer Erfolg – ein Jahr nach dem Titelgewinn gegen Hannover 96. Pokalsieger, Deutscher Meister, zwei zweite Plätze sowie die Youth League im vergangenen Jahr – Hans Schobes hat ei- niges mit der TSG erlebt. „Der Sieg gegen Real Madrid im Viertelfinale der Youth League war der Höhepunkt, absoluter Wahnsinn, das werde ich nie vergessen. Ein perfekter Tag, da hat alles gepasst.“
Und so, in Erinnerungen schwelgend, sprudelt ein Satz aus ihm heraus, der aus tiefstem Herzen kommt. „Die TSG hat mein Leben bereichert.“ Heike Schobes weiß um die zweite Liebe ihres Mannes. Seit 36 Jahren sind sie verheiratet. Eifersüchtig ist sie nicht auf die TSG Hoffenheim, mit der sie ihren Mann nun seit 16 Jahren teilt. Doch sie lässt ihn in seinem Kosmos, hoch oben über Hoffenheim im Dietmar-Hopp-Stadion, gern allein. „Mit Fußball hat Heike nichts am Hut und meine Tochter hat mir schon früh gesagt, sie werde niemals einen Fußballer heiraten“, sagt er.
Für Hans Schobes ist das kein Problem. Er kennt sich selbst gut genug und weiß: Seine Leidenschaft für den Fußball reicht für die gesamte Familie. Mindestens.
  Auch an der Seitenlinie aktiv: Hans Schobes im Jahr 2013 mit dem heutigen Dresdner Profi Baris Atik.




















































































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