Page 3 - Spielfeld_März_2020
P. 3

SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 3
 Editorial
 Liebe Fans und Freunde der TSG,
denkwürdige Tage liegen hinter uns. Die Beleidigungen gegen Dietmar Hopp, die bereits bei unserem Spiel in Mönchengladbach für Aufsehen sorgten und im Heimspiel gegen den FC Bayern München einen unwürdigen Tiefpunkt fanden, haben nicht nur uns bewegt, sondern ganz Fußball-Deutschland beschäftigt. Es ist schade, dass die Begegnung nicht in einem sportlich fairen Wettkampf endete. Aber diese 13 Minuten waren zugleich ein außer- gewöhnliches und viel beachtetes Signal für die Solidarität mit Dietmar Hopp, der auch noch zwölf Jahre nach dem Aufstieg der TSG Hoffenheim in die Bundesliga von Teilen der so genannten Ultra-Gruppen als Symbol für ihren Protest missbraucht und angegriffen wird.
Die TSG Hoffenheim bedankt sich für die Welle der Solidarität und die äußerst umfangrei- che Unterstützung, die unser Mehrheitsgesellschafter und unser Verein erhalten hat. Dies beweist, dass die TSG Hoffenheim mit ihrem Bundesliga-Fußball bei Frauen, Männern, Juniorinnen und Junioren, ihrer herausragenden Ausbildungsarbeit auf und außerhalb des Platzes, ihrer Zukunftsstrategie „TSG ist Bewegung“ und ihrem sonstigen gesellschafts- politischen Handeln eine hohe Wertschätzung national wie international genießt. Wir setzen uns für einen respektvollen Umgang miteinander ein, immer und überall. Wir setzen uns aber auch dafür ein, dass Kritik geäußert werden darf. Deshalb verschließen wir uns nicht einer sachlichen und durchaus kritisch geführten Diskussion mit verschiedenen Fangruppen. Dies allerdings in einer Art und Weise, die nicht diffamiert, ausgrenzt und verletzt. Wir sind weiterhin immer bereit, den Dialog zu suchen und Teil einer Lösung zu sein, die nur gemeinsam gefunden werden kann.
Wir werden die verantwortlichen Gremien, den DFB und die DFL, nach Kräften unterstützen, ihre Regeln für den Schutz von Personen und Vereinen umzusetzen. Dies betrifft selbst- verständlich und vor allem auch rassistische, antisemitische, homophobe oder sexistische Beleidigungen, für die es keinerlei Toleranz geben darf. Plakate und Banner, die im Stadion gezeigt werden, sind durchaus legitim – wenn sie ohne Beleidigungen auskommen.
Wir alle sollten sensibler werden: Auch die Beleidigungen anderswo – in der Politik etwa, bei Äußerungen in sozialen Medien – sollten wir nicht hinnehmen. Wir müssen Haltung zeigen. Wenn wir es richtig machen, kann das Wochenende mit unserem Spiel gegen die Bayern die Stunde Null werden, mit der es in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gerückt ist, dass nie und nirgends Menschen diskriminiert werden dürfen und wie wir künf- tig miteinander umgehen sollten. Bitte unterstützen Sie uns und den deutschen Fußball weiterhin beim Engagement für ein faires Miteinander.
Dr. Peter Görlich
Geschäftsführer der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH
 

























































































   1   2   3   4   5