Page 17 - Spielfeld_März_2020
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  SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
Ihlas Bebou beim Afrika Cup 2017 im Spiel gegen Marokko. 17
Du bist sehr entspannt und reflektiert. Inwieweit haben Dich Deine Kindheitserfahrungen in Togo geprägt?
„Ich weiß sehr genau, dass ich schätzen muss, was ich hier in Deutschland habe. Auch schon vor meiner Karriere. In Togo ist der Lebensstandard ein anderer. Aber ich war auch dort glücklich – ohne viel Geld und Luxus. Das vergesse ich nicht und ich bin mir gleichzeitig bewusst, welch Glück es ist, Profi geworden zu sein. Darum genieße ich derzeit alles – und ich vergesse auch nicht, dass es viel schlimmere Dinge gibt, als mal kein Tor zu schießen oder auf der Bank zu sitzen.“
 Geburtstag: 23. April 1994 Geburtsort: Aledjo-Bas (Togo) Nationalität: deutsch/togolesisch Bei der TSG seit Juli 2019 Spiele/Tore gesamt
64/12 Bundesliga, 10/3 DFB-Pokal
Spiele/Tore bei der TSG
22/3 Bundesliga, 3/1 DFB-Pokal
Vorherige Vereine:
2017 – 2019: Hannover 96
2011 – 2017: Fortuna Düsseldorf 2009 – 2011: VfB Hilden
2004 – 2009: Garather SV
  Träume mit Togo
Für die A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes Togo hat Ihlas Bebou bislang zehn Mal gespielt. Das große Ziel: eine WM-Teil-
nahme. „Es wäre natürlich schön, mit Togo bei einer Weltmeisterschaft anzutreten. Togo ist ein fußballverrücktes Land und es ist schon der An- spruch, dabei zu sein“, sagt der Angreifer. In den vergangenen Jahren wurde die Nationalmannschaft den Erwartungen allerdings nicht gerecht, die bislang
einzige WM-Teilnahme war 2006 in Deutschland. „Wir wollen es unbedingt 2022 nach Katar schaffen und haben uns für die Qualifikation viel vorgenommen, das
gilt auch für die Afrika-Cup-Qualifikation in diesem Jahr.“
Die Reisen zum Nationalteam sind für Bebou, der 2017 mit Togo beim Afrika Cup antrat, oftmals „kleine Abenteuer“: „Meistens fliege ich über Paris nach Togo. Wenn wir
Auswärtsspiele haben, geht es dann noch einmal weiter. Partien wie im vergangenen Jahr auf den
Komoren sind natürlich nur schwer mit den Spielen in der Bundesliga zu vergleichen.
Das gilt auch für die gesamte Orga- nisation. Wir haben dort auf einem Kunstrasen gespielt – und der war
auch nicht gerade einer der neueren Generation.“ Durch die enge Bindung
zur Heimat und zu seiner Familie nimmt er die Strapazen gern in Kauf: „Ich
freue mich natürlich, für Togo zu spielen. Bei den Spielen und auch Trainingseinheiten sind sehr viele Fans da und meine
Familie ist sehr stolz auf mich. Das freut mich sehr und macht mich glücklich.“










































































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