Page 84 - Spielfeld_Februar_2020
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 MITSPIELEN
Interessierte können dienstags und donnerstags ab 19 Uhr zum Training des TFC ins Clubhaus (Sepp-Herberger- Straße 4, in St. Leon-Rot) kommen.
Weitere Infos unter www.tfc-stleonrot.de
 In den letzten Jahren schlossen sich immer mehr Kicker- clubs den großen Fußballvereinen an: Eintracht Frankfurt, Hannover 96, der Hamburger SV oder der FC St. Pauli haben entsprechende Abtei- lungen. Rekordmeister Hannover gilt als der FC Bayern des „Krökelns“, wie man dort auch zum Spiel sagt. Die Popularität des Kickerns nimmt stetig zu. Nicht nur in etlichen Wer- beagenturen, Jugendeinrichtungen, Firmen oder Kinderkrankenhäusern stehen Tische, auch als Sportart wird Tischfußball zunehmend beliebter. Zahlen des DTFB belegen das. Ende 2019 waren dort 7.631 Spieler gemeldet, vor zehn Jahren waren es noch etwa 5.650 – ein Zuwachs von fast 26 Prozent. Am Hamburger Silpion Kicker Cup, ein Firmen-Tischfußball- turnier, nahmen Ende Januar an einem Tag 2.536 Spieler teil. „Ein Weltrekord“, vermeldet Nicole Gabriel vom DTFB. Tischfußball sei eben ein Freizeitsport, der überall und von jedem gespielt werden könne. „Aktuell arbeiten wir daran, alle Voraussetzungen zu erfüllen, um im Olympischen Sportbund aufgenommen zu werden“, erklärt Gabriel. Das
langfristige Ziel: Tischfußball olympisch machen.
Die Ziele von Weis und dem TFC sind etwas beschei- dener: „Wir wollen unsere Senioren-Mannschaft in der Bundesliga halten, mit unserer ersten Mannschaft möglichst erfolgreich sein und vor allem vielen Men- schen den Spaß an diesem tollen und fairen Sport vermitteln.“ Im TFC-Clubhaus bekommt Londero noch einige krachende Bälle auf seinen Kasten gezimmert. Doch die Abwehr steht. „Der Sport findet auch viel im Kopf statt. Du musst den Gegner genau analysieren. Das erfordert viel Training“, sagt der „Unbezwingbare“. Trotz aller Anstrengungen mangelt es der Sportart Tischfußball noch an der großen Popularität. Darts etwa ist längst aus dem schummrigen Schattenimage hervorgetreten und ein mediales Millionengeschäft. „Es ist halt ein verdammt schneller Sport, der Ball ist für Fernsehkameras schwer einzufangen“, meint Weis. Aktuell überträgt der Youtube-Kanal Tablesoccer.TV größere Events. Die Zahl der Spieler jedenfalls steigt weiter – in St. Leon-Rot und in ganz Deutschland. „Wir sind auf einem guten Weg“, ist sich Gründer Schieszl sicher. „Die Zeiten, in denen die Bierflasche auf dem Kickertisch stand, sind vorbei.“
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