Page 61 - Spielfeld_Januar_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 61
 INTERVIEW
  unter dem Sammelbegriff „Big Data“ gefasst sind. Deren Aufbereitung und wissenschaftliche Analyse lassen Ablei­ tungen zu, die Praktikern bei ihrer Entscheidungsfindung als „Smart Data“ helfen können. Mögliche Fragestellungen sind beispielsweise: Wie entwickelt sich die körperliche Belastung im Altersverlauf in der Spielsportart Fußball? Kann man die „Schnelligkeit im Kopf“ messen und wie kann man sie trainieren? Von besonderem Interesse sind auch Kompensationsmechanismen: welche Talentkonstellationen sind prognostisch günstig, um es bis an die Spitze des Pro­ fisports zu schaffen. Die daraus erwachsenen Innovationen können also Athleten besser machen.“
Lassen sich daraus auch Erkenntnisse für Freizeitkicker ableiten, die nicht auf solche High-Tech-Trainingsmethoden zurückgreifen können?
„Von unserer Arbeit kann tatsächlich auch der Fußball­Brei­ tensport in besonderem Maße profitieren. Wir werden bei­ spielsweise Projekte betreuen, die erforschen, wie intensiv man als Amateursportler trainieren sollte und trainieren kann. Oder wir betrachten, wie sich die Belastung bei Fußballspielern individuell verhält und wie sich die daraus resultierende Beanspruchung entwickelt. Die abgeleiteten Erkenntnisse können dann auch von Hobbysportlern prä­ ventiv umgesetzt werden.“
Am ResearchLab werden also Forscherinnen und Forscher aus allen erdenklichen Fachrichtungen zusammen tätig? „Das ResearchLab stellt im Grunde einen Querschnitt durch die moderne Wissensgesellschaft dar. Sportwissenschaft­ ler, Mediziner und Psychologen werden dort in ihrer Arbeit von Statistikern und Datenanalysten unterstützt, um den mathematischen Hintergrund zur Verfügung zu stellen – natürlich wird es auch erhöhte Anforderungen an die IT geben. Professor Jan Mayer fungiert als Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter der Institution und bringt sein eigenes Wissenschaftsrenommee mit ein. Zusätzlich steht uns ein Wissenschaftsbeirat zur Seite, der uns in Themen der Gemeinnützigkeit und der inhaltlichen Ausrichtung be­ rät. Daraus entstehen Innovationen und Themen, die sicher von großem Interesse für die Forschungslandschaft sein werden. Das zumindest ist unser Anspruch.“
 




























































































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