Page 39 - Spielfeld_Januar_2020
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 39
 Lukas Rupp spielt bereits seit 2016 für die TSG Hoffenheim. Der Mittelfeldspieler musste wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie rund ein Jahr pausieren. Mit SPIEFLELD hat der 29-Jährige über den Moment seiner Verletzung, die Lehren aus der Reha sowie die Saisonziele gesprochen.
Wie hast Du Dir den Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen? „Es passierte im Mai 2018 im Spiel bei meinem ehemaligen Verein VfB Stuttgart. Ich weiß es noch ganz genau, ich hatte mich an dem Tag sehr gut gefühlt, war topfit. Dann bin ich bei einem Richtungswechsel ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängengeblieben, umgeknickt und es hat geknallt. Es war mein erster Kreuzbandriss, darum wusste ich nicht sofort, was es war. Mein erster Gedanke war, dass ich mir vielleicht einen Knochen gebrochen habe, aber es war das Band, was so laut war. Es war die schlimmste Verletzung, die ich je hatte.“
Was denkst Du, wenn Du die Narbe siehst?
„Vor allem an die lange Ausfallzeit. Ich habe etwa ein Jahr gefehlt, das war nicht immer einfach. Man will viel mehr machen, als man kann und muss geduldig sein, auch Rückschläge wegstecken. Es war eine Zeit, die gefühlt nicht enden wollte. Ich habe mir die Narbe im Dezember lasern lassen. Das hatte nicht nur optische Gründe, da sie nun kleiner ist, sondern auch medizinische: Narbengewebe ist anfälliger, auf so einer großen Narbe lastet viel Spannung. Diese wurde durch den Eingriff nun reduziert.“
Was lernt man in einer langen Verletzungspause?
„Man spürt in so einer Phase, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als den Fußball. Er ist zwar mein Beruf, aber die Gesundheit steht über allem. Auch Familie und Freunde – sie haben mich sehr unterstützt. Zudem hat man die Möglichkeit, sich auch mal anderen Dingen zu widmen: Weiterbildung, Fremdsprachen, anderen Sportarten. Man hat ohne den Trainingsrhythmus viel mehr Zeit für andere Dinge im Leben. Dennoch hätte ich auf die Verletzung gern verzichtet. So eine Pause wirft einen Spieler natürlich weit zurück. Ich habe ein Jahr verloren. So hat es mir noch einmal vor Augen geführt: Mein Körper ist mein Kapital, ich passe seitdem noch besser auf ihn auf und höre intensiv in mich rein. Mit Schmerzen aufzulaufen kommt nicht infrage. Man sollte sich vor dem Sport gut aufwärmen und auch gut darauf vorbereiten. Das sage ich auch Freunden von mir,
die ab und zu auch mal nach Partys dann nicht ganz so optimal vorbereitet in Amateurligen spielen.“ (lacht)
Diese Saison hast du bislang keine größeren Verletzungen gehabt. Bist Du wieder richtig fit und was könnt Ihr noch erreichen?
„Mir hat es gutgetan, wieder regelmäßig zu spielen, um wie- der zu alter Stärke zurückzukommen. Ich bin leider immer noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber die Spiele helfen mir auf dem Weg dorthin. Das Selbstvertrauen kommt zurück. Mein Ziel ist es, dass wir uns wieder für den Europapokal qualifizieren. Wenn wir so stabil spielen wie im Herbst, ist das auch definitiv machbar.“
  
























































































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