Page 72 - Spielfeld_Dezember_2019
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Sein Name: Johannes Hirth. Seine Mission: Das Bäckerhandwerk vom angestaubten Image befreien. Eins seiner Erfolgsrezepte: Fußballbrot. Das brachte ihm 2012 neben Brot-Sushi und
Plunder am Stiel mit Kollege Jörg Schmid den Deutschen Meis- tertitel ein. Eigentlich backt er Fußballbrot nur zu Großereignissen wie Europa- oder Weltmeisterschaft – für SPIELFELD macht er eine Ausnahme, lässt die Teig-Kugel außerhalb der Saison rollen.
In seiner Backstube in Bad Friedrichshall packt er verschiedene Zutaten in eine Knetmaschine und grinst. „Ich würd’ sagen: Lassen wir den Teig sauen.“ Hirth ist Schwabe. Wie Kumpel, Geschäftspartner und Brotsommelier Schmid. Das Duo ist seit elf Jahren unter dem Namen „Wildbakers“ unterwegs und arbeitet stetig daran, ihrem Namen alle Ehre zu machen. „Die Frage ist doch: Wie kann man auf unseren Beruf aufmerksam machen? Zeigen, dass er auch Rock’n’Roll ist – viel mehr als nur früh aufstehen“, sagt der 34-Jährige. Bei ihm war es heute 2 Uhr.
Mit etlichen Aktionen und Videos machen sie seit Jahren auf sich und ihr Anliegen aufmerk- sam. Die meisten Klicks bekam ein Clip, in dem sie Surfer Simon Strangfeld ein „Surf- Bread“ backten und der mit diesem Brett, bestehend aus Roggenmischbrot, auf den Wellen des Münchner Eisbachs ritt. Außerdem backen sie immer wieder an extremen Orten: bei 100 Stundenkilometern auf einem Pickup-Truck oder bei minus 25 Grad in Kanada. „Im Fußball-Stadion wäre eigentlich auch mal lässig“, findet Hirth, der übrigens auch schon mehrmals in der PreZero Arena war. „Für mich ist es wichtig, dass attraktiver Fußball gespielt wird. Und Hoffenheim spielt oft einen saugeilen Fußball.“
 Seit elf Jahren ein Team: die Wildbakers Johannes Hirth und Jörg Schmid (rechts). Aktuell denken die beiden Mitglieder der Bäckernationalmannschaft über einen gemeinsamen Laden nach.
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