Page 51 - Spielfeld_Dezember_2019
P. 51

   SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
51
      100 km
Kampala
         Kasese
 Die umoja-Kollektion ist zu 100 Prozent in Uganda herge- stellt. Die Baumwolle wird in der Kasese-Region im Westen des Landes angebaut, geerntet und ist „Cotton made in Africa“-zertifiziert. Dieses hochwertige Siegel bedeutet zum Beispiel, dass nur Kleinbauern daran teilnehmen, die ausschließlich Regenfeldbau betreiben, das heißt ohne künstliche Bewässerung. Kinderarbeit und Zwangsarbeit sind verboten, es gilt Lohngleichheit von Mann und Frau, die Nutzung von gentechnisch verändertem Saatgut ist ausgeschlossen.
Eine Hoffenheimer Delegation um Stefan Wagner sowie TSG-Mitarbeiter Ludwig Räuber war bereits mehrfach in Uganda, zuletzt auch wieder mit Experten der GIZ, der staat- lich beauftragten Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH. „Es war beeindruckend zu sehen, mit welchem Stolz die Menschen diese Marke aufbauen, wie sie selbst Teil der Marke werden“, sagt Wagner. Erdacht in Hoffenheim und aufgebaut in Uganda, verkörpert umoja Lifestyle und Haltung gleichermaßen.
Doch nicht allein Anbau und Ernte geschehen unter möglichst fairen und sicheren Bedingungen – die gesamte Wertschöpfung bis hin zum fertigen Produkt, ob T-Shirt, Longsleeve oder Hoodie, wird in Uganda geleistet. Die Baumwolle wird aus den Anbaugebieten im Westen Ugandas zur Entkörnungsfabrik nach Kasese transportiert, von wo aus die Baumwollfasern als fertige Ballen in die Kapitale Ugandas, in die pulsierende Millionenstadt Kampala, gebracht werden. Dort, nahe des Viktoriasees, ist der Sitz unseres Partners Fine Spinners, der die komplette Weiterverarbeitung der Baumwolle bis zum fertigen Produkt vornimmt: spinnen, weben, veredeln, konfektionieren, verpacken und versenden. Ein seltener, gleichwohl umso sinnvollerer Weg: Denn oftmals legen Beklei- dungsstücke für die unterschiedlichen Produktionsprozesse viele tausende Kilometer zurück – sowohl aus ökologischer wie auch aus wirtschaftlicher Sicht ein Irrweg.
Und zu den zahlreichen positiven Effekten durch die umoja- Produktion vor Ort, vom Klimaschutz über Ressourcenscho- nung bis hin zu mehr und sozial fairer Arbeit, gesellt sich auch ein Transfer finanzieller Mittel: Zehn Prozent der Erlö- se aus der umoja-Kollektion fließen direkt zurück zu den Menschen und Gemeinschaften in Uganda, wo die TSG kon- krete Initiativen in den Themen Bildung und nachhaltige Entwicklung umsetzt. Bereits vor dem Verkauf des ersten T-Shirts hat die TSG Hoffenheim ein Projekt an der „Hanne Primary School“ in der Baumwoll-Anbauregion Kasese ins Leben gerufen. Den Bau der Schule ermöglichte einst
Uganda kompakt
Uganda, amtlich Republik Uganda, ist ein ostafrikanischer Binnenstaat mit etwa 35 Millionen Einwohnern auf einer Fläche von 241.040 km2. Hauptstadt und größte Stadt Ugandas ist Kampala. Mit einem nominellen Brutto- sozialprodukt von jährlich 638 US-$ pro Kopf ist das Land eines der ärmsten der Welt.
Uganda grenzt im Norden an den Südsudan, im Osten an Kenia, im Süden an Tansania, im Südwesten an Ruanda und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Die Grenzen zu Kenia und Tansania verlaufen zum Teil durch den Victoriasee.
Uganda ist von Seen, dem Weißen Nil, Urwäldern und Savannen geprägt. Durch den Süden des Landes verläuft der Äquator. Neun Nationalparks und sechs Wildreservate zeugen von der Naturschönheit des Landes und dem Willen, diese zu schützen.
Uganda wurde 1894 britisches Protektorat. In den 1950er Jahren kam ein gelenkter Dekolonisierungsprozess in Gang, es entstanden Parteien und ein Kongress. Die ersten Wahlen waren die Parlamentswahlen von 1958. Am 9. Oktober 1962 wurde Uganda unabhängig.
Englisch und Swahili sind die zwei offiziellen Amtssprachen. Rund 85 Prozent der Gesamtbevölkerung Ugandas sind Christen. Davon bekennt sich die überwiegende Anzahl entweder zur römisch-katholischen (39 Prozent) oder zur anglikanischen Kirche (32 Prozent). Fast 14 Prozent der Ugander sind meist sunnitische Muslime.




















































































   49   50   51   52   53