Page 51 - Spielfeld_November_2019
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SPIELFELD TSG HOFFENHEIM 51
 Förmliche Ansprache, entspannte Karriereplanung
Ein wichtiger Bestandteil des Trainerjobs ist für Danny Galm die „Menschenführung“. Er pflegt deshalb ein offenes und auch gern lockeres Verhältnis zu seinen Spielern, besteht bei der Anrede aber auf einen förmlichen Umgangston: „Die Spieler sagen Sie, Trainer oder Herr Galm. Mit den Eltern bin ich per Sie. Aber mir ist es ohnehin lieber, wenn die Jungs direkt zu mir kommen und nicht ihre Eltern vorschicken. Das unterstützt die Eigenverantwortung.“
Diese fördert der 33-Jährige auf und neben dem Platz. „Ich will nicht in allen Bereichen zu viel vorgeben, ansonsten ver- lieren die Spieler auch Kreativität. Es wird niemals alles vorhersehbar sein. Wir versuchen, Lösungen mitzugeben, wollen aber auch eigene Lösungen zulassen.“ Zudem fördert Galm den Konkurrenzkampf, in der vergangenen Saison lief seine Mannschaft „nie zwei Mal nacheinander mit der gleichen Startelf auf“, damit jeder sieht, dass „er seine Chancen bekommt, sofern er sie sich durch Trainingsleistungen verdient hat“. Dieses Gefühl verstärken auch die regelmäßigen Besuche des Profi-Trainerstabs. „Alfred Schreuder kennt unsere Spieler und Ergebnisse, Pellegrino Matarazzo schaut regelmäßig vorbei. So sehen die Spieler, dass ihre Leistungen auch da wahrgenommen werden, wo sie hinwollen. Für die Jungs ist das ein großer Anreiz: Wenn ich investiere, steht für mich alles offen.“
Das gilt natürlich auch für ihn. Unter Druck setzt ihn das aber nicht – im Gegenteil: „Die Ungeduld, die ich als Spieler hatte, verspüre ich als Trainer nicht mehr. Wenn mir jemand den Schritt in den Seniorenbereich irgendwann zutraut, wird man mich darüber in Kenntnis setzen. Ich versuche, alles mit enormer Leidenschaft zu machen und mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren.“
Die eigene Entwicklung sieht er rational. „Ich bin erst in meiner vierten Saison hier. Wenn alles passt, beginne ich im nächsten Jahr die Fußballlehrer-Ausbildung und sammle bis dahin weiter Erfahrung. Ich bin jetzt ein besserer Trainer als vor drei Jahren und werde in drei Jahren noch besser sein. Momentan aber liegt mein Aufgabenbereich im Juniorenfußball. Ich will neue Situationen und neue Spieler erleben. In den Jahrgängen 2001 bis 2003 hatte ich jetzt einige talentierte Jungs, die das Zeug dazu haben, eines Tages in der Bundesliga zu spielen. Wenn es der eine oder andere schafft, ist das ein tolles Gefühl und es macht mich stolz, einen Anteil an ihrem Erfolg gehabt zu haben.“
  Klare Ansprache und klare Ziele: Danny Galm




























































































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