Page 28 - Spielfeld_November_2019
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Als „gewünschte aber in dem Umfang nicht geplante Sondereffekte“ bezeichnet der 44-Jährige die Größen- ordnungen der Einnahmen aus Transfers und die Teilnahme an den UEFA-Klubwettbewerben. Die TSG Hoffenheim ist wirtschaftlich Schritt für Schritt gewachsen, schneller und kräftiger als es noch vor einigen Jahren erwartet werden konnte. „Durch drei außergewöhnliche Jahre konnten wir uns auf ein neues Niveau entwickeln und zudem Rücklagen schaffen, die wir dazu nutzen werden, um weiterhin organisch und gesund aus uns heraus wachsen zu können“, sagt Briel.
Wie stark die Gesellschaft gewachsen ist, verdeutlicht ein Blick auf die Umsatzentwicklung der vergangenen elf Jahre. Die GmbH verzeichnete für das Geschäfts- jahr 2008/09, der ersten Bundesliga-Saison, einen Umsatz in Höhe von 41 Millionen Euro. Noch vor vier Jahren, im Geschäftsjahr 2014/15, lagen die Umsatzerlöse mit insgesamt 71,5 Millionen Euro in anderen Dimensionen. „Die zurückliegenden Jahre und das nächste sind für uns wichtig und erforder- lich, um im äußerst hart gewordenen Wettbewerb der Bundesliga mit entsprechenden Gehältern und Ablösen bestehen zu können“, erklärt Briel. Die Preise steigen, die TSG-Verantwortlichen reagieren angemessen darauf.
Im wirtschaftlichen Ranking der Bundesliga spielt die TSG „im Mittelfeld“, wie es der TSG-Geschäfts- führer ausdrückt. „Gemessen an Personalkosten und Umsatzniveau können wir uns zwischen Platz 7 und 10 der Liga verorten.“ Und auch den fiktiven Marktwert führt Briel an, um das Potenzial der TSG zu belegen. Bei der Plattform transfermarkt.de etwa wird der Wert des TSG-Kaders mit 235 Millionen Euro taxiert. „Dazu kommt eine von unserem Ge- sellschafter Dietmar Hopp finanzierte, umfangreiche Infrastruktur auf Topniveau. Damit wurden großartige Werte geschaffen“, sagt Briel. Ein weiterer Faktor, warum die TSG Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH ein kerngesundes Unternehmen mit besten Perspektiven ist.
Der „Hoffenheimer Weg“ und die TSG-Prinzipien haben sich verfestigt. „Wir haben uns Schritt für Schritt selbst in die Lage versetzt, ohne Fremd- mittel unseren Geschäftsbetrieb zu organisieren und Bundesliga-Fußball auf einem Top-Level anzubieten“, betont Briel und blickt zurück auf die Tage, als er im August 2006 seinen Dienst als kaufmännischer Leiter des Regionalligisten TSG antrat. „Ich denke, wir haben in zwölf Jahren Bundesliga einiges bewegt und viel geschaffen. Der kleine Verein aus Hoffen- heim mit 3.000 Einwohnern ist zuerst in Deutsch- land und zuletzt auch in Europa bekannt geworden. Es ist eine fantastische Geschichte, die wir in der jüngeren Vergangenheit geschrieben haben. Von daher beschreibt das Leitmotiv unserer aktuellen Zukunftsstrategie ,TSG ist Bewegung‘ auch nahezu idealtypisch die Dynamik der vergangenen Jahre“, kommentiert Briel die Entwicklung, die im deutschen Fußball noch immer einzigartig ist. Fußballerisch hat sich die TSG Hoffenheim in der Bundesliga etabliert, aber daneben erfüllt den TSG-Geschäftsführer Frank Briel die erarbeitete wirtschaftliche Unabhängigkeit mit gewissem Stolz. „Die TSG ist als Wirtschafts- betrieb dort angekommen, wo sie nach den Plänen unseres Gesellschafters Dietmar Hopp ebenso wie der Klub-Verantwortlichen immer hin sollte.“
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