Page 17 - Spielfeld_November_2019
P. 17

SPIELFELD TSG HOFFENHEIM
17
  EM-Teilnahme zum Greifen nahe
Mitte November wird es ernst für die tschechische Nationalmannschaft: Bei den abschließenden EM-Qua- lifikationsspielen gegen den Kosovo (14. November) und in Bulgarien (17. November) besitzt das Team um Pavel Kadeřábek die große Chance, sich für die Europameisterschaft 2020 zu qualifizieren. Zwei Spieltage vor Schluss hat Tschechien als Tabellen- zweiter einen Zähler Vorsprung vor dem Kosovo. „Wir wollen unbedingt an der EM-Endrunde teilnehmen. Mit einem Sieg gegen den Kosovo wären wir sicher dabei“, sagt der Außenbahnspieler. Sogar bei einer Niederlage im direkten Duell gegen den Kosovo besäße seine Mannschaft noch eine Chance auf die EM. Denn am letzten Spieltag trifft der Kosovo auf Tabellenführer England. „Sollten wir nicht gewinnen, hoffen wir auf Schützenhilfe der Engländer. Die Konstellation zeigt, wie wichtig unser Sieg gegen England im Oktober war.“
 Viele Deiner Kollegen reden nicht so gern darüber, was sie nicht können. Du bist da eine Ausnahme. „In der Kabine sagt Benni Hübner schon zu mir: Du bist so gefährlich geworden und unser Torjäger. Aber ich sehe das nicht so. Ich muss noch besser werden.“
Du bist sehr selbstkritisch.
„Das muss man auch sein, finde ich.“
Du bist zur TSG gekommen, da hieß der Trainer noch Markus Gisdol. Du hast die gesamte Entwicklung von Abstiegskampf bis Champions League mitgeprägt. Dabei gab es zu Beginn auch eine Phase, in der Du nicht immer gespielt hast. Hast Du in der Zeit mit Dir selbst gehadert?
„Ich habe ja gewusst, dass ich nicht gut gespielt habe. Ich bin fast nie sauer auf den Trainer, sondern immer nur sauer auf mich, denn ich weiß, wenn ich
nicht gut spiele. Auch unter Julian habe ich mal zwei oder drei Spiele ausgesetzt. Und auch da war ich nicht sauer auf ihn, sondern nur auf mich, weil ich nicht gut genug gespielt habe.“
Einige Spieler haben gesagt, dass Julian Nagelsmann sehr wichtig für die eigene Entwicklung war. Siehst Du das auch so? „Julian war der wichtigste Mann in meiner Fußball-Karriere. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Wir haben sehr guten Fußball gespielt. Er hat mir gezeigt, wie ich spielen soll. Ich war leider krank, als er sich verabschiedet hat. Das war schade, aber ich habe ihm geschrieben. Ich habe mich bei ihm bedankt und werde diese Zeit nie vergessen.“
Jetzt ist ein neuer Trainer da...?
„...im Fußball ist das so. Jetzt ist Alfred da. Es ist positiv, wenn ein Trainer menschlich ist und versteht, was man braucht. Das klappt unter Alfred super.“
In der Vergangenheit hieß es immer mal wieder, dass es An- gebote anderer Vereine für Dich gab.
„Es waren keine konkret vorliegenden Angebote. Die Vereine hatten Interesse an mir.“
Zum Beispiel Juventus.
„Das habe ich auch gehört, aber ich habe mit niemanden gere- det. Natürlich ist das gut, wenn der eigene Name mit Juventus Turin in Verbindung gebracht wird. Das ehrt einen schon. Aber ich habe kein Angebot bekommen. Daher ist das nichts Beson- deres für mich.“
  Intensive Zusammenarbeit: Pavel Kadeřábek (l.) und Trainer Alfred Schreuder
 
















































































   15   16   17   18   19