Page 18 - Spielfeld_Oktober_2019
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 Checkst Du denn zumindest die Noten?
„Auch eher selten. Ich will es nicht zu laut sagen, aber ich lese in der Hinsicht fast gar nichts. Ich habe mir das im Laufe der Jahre angeeignet, weil so viel Quatsch dabei ist. Ich weiß ja auch, wie die Noten entstehen. Seitdem ich das weiß, nehme ich es das Ganze viel weniger ernst.“ (lacht)
Andere Themen dagegen sind überaus relevant. Setzt sich ein Fußballprofi auch mit dem Thema Klimawandel auseinander?
„Natürlich. Der Klimawandel sollte uns alle interes- sieren. Und selbstverständlich mache ich mir meine Gedanken darüber. Das fängt ja schon damit an, ob du zu Hause Glas- oder Plastikflaschen nutzt. Und wenn du siehst, wo der ganze Müll landet, dann lässt mich das natürlich nicht unberührt. Aber natürlich wird dann gegen mich schnell die Keule der Doppelmoral geschwungen, weil ich eben kein Elektro-Auto fahre. Aber wenn Du mich fragst, ob es mich beschäftigt: Natürlich. Und, ja: Ich versuche auch meinen kleinen Beitrag zu leisten.“
  Vom Sechser in die Abwehr
Als Du zur TSG gekommen bist, hast Du gesagt, Deine Lieblingsposition wäre im defensiven Mittelfeld. Wie siehst Du nun deine Rolle als Innenverteidiger? „Julian Nagelsmann hat mich gekitzelt, als ich kam, und gesagt: ‚Kevin, wir haben vier Sechser. Du bist für mich aktuell Nummer vier. Entweder Du streckst Dich oder es wird eng für Dich.‘ Das war natürlich erstmal ein Schlag an den Kopf für mich. Er hat dann zu mir gesagt, dass meine Stärken weiter hinten nicht verloren gehen. Viele Leute haben sich dann gewundert: ´Warum ist denn der Vogt so schnell?` Ich wusste das natürlich, aber auf der Sechs konnte ich das nicht so einbringen. Auch mit meinem Passspiel würde ich gut hinten reinpassen, meinte Julian. Es war eine Win-Win-Situation – für mich und die Mannschaft. Für mich war die Position wie geschaffen. Da habe ich auch angefangen, mich damit anzufreunden. Jetzt ist meine ideale Position hinten, egal ob in einer Dreier- oder Viererkette. Ich bin da recht flexibel.“
Du hast also viele richtige Entscheidungen in Hoffenheim getroffen.
„Ich würde sagen, dass die Beziehung Vogt/Hoffen- heim von Tag zwei oder drei nicht die schlechteste ist. Ich bin sehr glücklich hier und es passt bis heute alles gut zusammen.“
Als Kapitän steht Kevin Vogt beim Jubel mittendrin.
  PROFIS
 























































































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